Lukas Hofmann und Robin Köhler sind seit mehreren Jahren beim Regierungspräsidium Darmstadt beschäftigt. Als Verwaltungsbeamte bearbeiten sie die Anträge zur Anerkennung ausländischer Bildungsnachweise im Gesundheitswesen – konkret die von Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegerinnen und Krankenpflegehelferinnen.
Aufgrund des akuten Pflegenotstands in Deutschland ist ihnen in ihrer neuen Tätigkeit nicht langweilig – fast jeden Tag gehen neue Anträge ein, und die müssen von Ihnen auf Herz und Nieren geprüft werden: Sind die im Ausland erworbenen Abschlüsse und Kenntnisse mit denen bei uns vergleichbar oder sind Anpassungsmaßnahmen erforderlich und, wenn ja, in welchem Umfang? Verfügen die Antragstellerinnen tatsächlich über die notwendigen deutschen Sprachkenntnisse?
Wenn etwas mit den Zeugnissen oder Zertifikaten nicht stimmt oder den beiden verdächtig vorkommt, greifen sie schon einmal zum Hörer und fragen in der genannten Ausbildungseinrichtung beziehungsweise der jeweiligen Schule nach. Schließlich kommen ihnen immer wieder Fälschungen unter. Doch die erkennen sie mittlerweile. Vor ein paar Monaten sah das noch ganz anders aus. Da fingen sie beim Regierungspräsidium an und wurden erst einmal an ihre Tätigkeit herangeführt. Nach drei Monaten konnten sie schon weitestgehend selbständig handeln.
„Die beiden sind sehr engagiert“, lobt Abteilungsleiter Christian Dornblüth die Nachwuchskräfte. Obwohl beim Regierungspräsidium noch recht neu, sind sie keine Verwaltungsnovizen. Während Lukas Hofmann bei der Versorgungskasse Darmstadt arbeitete, hatte Robin Köhler schon fünf Jahre bei der Stadt Viernheim vorzuweisen. „Ich wollte mich verändern – beim Regierungspräsidium habe ich mehr Möglichkeiten“, sagt Köhler. Sein Kollege Hofmann führt ähnliche Beweggründe an: „Ich arbeite jetzt in einem deutlich größeren Haus“, konstatiert er. Das biete eine größere Vielfalt an Tätigkeitsfeldern.
Beide haben zuvor Verwaltungswissenschaften studiert – Public Administration nennt sich das heute. Doch während sich die Bezeichnungen ändern, bleibt den Ausbildungsgängen eines gemein: Die Nachwuchskräfte lernen, wie ein Verwaltungsverfahren durchgeführt wird: Akten und Unterlagen prüfen, Maßnahmen festsetzen, Bescheid erstellen. Zwar handelt es sich in vielen Fällen um ähnliche Verfahren, die einzelnen Fälle sind aber unterschiedlich gelagert und erfordern eine individuelle Betrachtung. Wenn Robin Köhler und Lukas Hofmann einmal nicht weiterkommen, holen Sie sich Hilfe bei Kolleginnen und Kollegen in ihrem Dezernat.