Baugrube mit Baufahrzeugen

Regierungspräsidium Darmstadt

RP begleitet Boden-Sanierung an Schiersteiner Brücke

Altlast war bei Umbau von Autobahn-Abfahrt „Äppelallee“ entdeckt worden

Wiesbaden/Darmstadt. Bei der Suche nach Weltkriegsmunition an der im Umbau befindlichen Autobahn-Abfahrt „Wiesbaden Äppelallee“ sind Schadstoffe gefunden worden. Diese müssen nun durch Aushub des betroffenen Bodens unweit der Schiersteiner Brücke entfernt werden. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt begleitet die Altlastensanierung; eine vom RP beauftragte Fachfirma überwacht die Arbeiten einschließlich der Entsorgung des belasteten Materials.

Die Suche nach Weltkriegsmunition war notwendig gewesen, da das Gebiet im Zweiten Weltkrieg Bombenabwurfgebiet war und um Spontan-Funde während der Bauarbeiten zu vermeiden. Die von der Autobahn GmbH beauftragte Kampfmittel-Räumfirma war dabei in sechs Metern Tiefe auf Teeröl gestoßen – ein Schadstoff, der nun mit einem Bagger aus dem Boden aufgenommen, in Containern zwischengelagert und anschließend fachgerecht als Abfall entsorgt werden muss. Bei Teeröl handelt es sich um eine schwarze, zähflüssige Masse, von der sich Bestandteile im Grundwasser lösen und dieses verunreinigen können. Fachleute vermuten, dass das Teeröl auf einen ehemaligen Betrieb im nahegelegenen Gewerbegebiet zurückzuführen ist.

Schon allein das Herstellen der Baugrube für die Sanierung war eine Herausforderung: auf einer Fläche von 7 mal 19 Metern und bis zu zehn Meter tief, bis unterhalb des Ursprungsgeländes aus den Jahren um 1945. Der Baugruben-Verbau musste statisch genau berechnet und mit Ankern abgesichert werden, um die Standsicherheit der Baugrube zu gewährleisten. Zum Schutz der Bauarbeiter und vor unerlaubten Zutritten wurde das Baufeld mit einer Schleuse abgegrenzt, die auch dazu dient, Schadstoffe nicht zu verteilen. 

Ziel der genannten Maßnahmen ist, dass das Gelände nach dem Ausbau des kontaminierten Bodenmaterials nachweislich schadstofffrei ist oder um mögliche verbliebene Restbelastungen zu dokumentieren. Die Sanierung lief für die Bevölkerung bislang kaum wahrnehmbar. Auch der Autoverkehr war von der Sanierungsmaßnahme nicht betroffen. Mit der Wiederverfüllung der Baugrube soll noch im September begonnen werden.

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