Darmstadt. Mit einem Festakt wurde heute das 80-jährige Bestehen des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt begangen. Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck würdigte in seiner Festrede die Bedeutung der Behörde: „Seit 80 Jahren steht das Regierungspräsidium Darmstadt für Verlässlichkeit, Bürgernähe und eine starke Verwaltung in Südhessen. Von der Nachkriegszeit bis heute hat es wesentlich dazu beigetragen, Ordnung zu schaffen, Vertrauen in staatliches Handeln zu stärken und die Grundlagen unseres demokratischen Gemeinwesens zu sichern. Die Behörde hat sich stetig weiterentwickelt, vom Neuaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg über den Ausbau der Infrastruktur bis hin zu den Herausforderungen unserer Zeit. Zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen hat das Regierungspräsidium Darmstadt in den vergangenen Jahren immer wieder zentrale Aufgaben übernommen“, sagte Poseck, der betonte: „Grundsätzlich sind die Regierungspräsidien ein zentraler Bestandteil der hessischen Verwaltung und wichtiger regionaler Ansprechpartner.“
Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt warf verschiedene Schlaglichter auf die lange Historie seiner Behörde. „In den acht Jahrzehnten seines Bestehens haben sich die Aufgaben des RP zwar immer wieder verändert, gleichwohl war und ist der Auftrag im Kern immer derselbe geblieben: die Werte der Freiheit, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit in öffentlichem Verwaltungshandeln umzusetzen“, sagte Hilligardt. Er betonte, „dass wir als Landesmittelbehörde jeden Tag einen Beitrag dazu leisten, das Leben der Menschen in unserer Region und in unserem Bundesland ein Stück besser und sicherer zu machen“. Hilligardt sieht das RP getragen von einem Verständnis als aktiver Mitgestalter in den verschiedensten Themenfeldern, wie zum Beispiel Inneres und Kommunales, Planung und Infrastruktur, Umwelt und Arbeitsschutz. „Das RP ist verlässlicher Partner und starker Dienstleister für die Unternehmen, Institutionen und Menschen.“
In seiner Rede blickte er auf die Region Südhessen als Kernbereich der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, mit über vier Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern einer der wirtschaftsstärksten Räume Europas. „Dass dies so bleibt und sich unsere Region sowie unser Bundesland zukunftsfest weiterentwickeln, dafür setzen wir uns mit ganzer Kraft ein.“ Transparenz im Verwaltungshandeln und Zugewandtheit zu den Bürgerinnen und Bürgern seien maßgeblich, um das Vertrauen in die Demokratie sowie den Staat und seine Institutionen zu festigen. Regierungspräsident Hilligardt betonte abschließend: „Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – dafür steht das Regierungspräsidium Darmstadt seit dem 4. November 1945, seit heute 80 Jahren.“
Darmstadts Oberbürgermeister Hanno Benz überbrachte die Glückwünsche im Namen der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Die Gründung des RP steht für den demokratischen Neuanfang nach dem Krieg“, so Benz, der auch die wichtige Rolle des RP bei der Gestaltung der Region erwähnte. Er dankte dem Regierungspräsidium für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen 80 Jahren mit der Heimatstadt des RP.
Unter den Gästen waren Vertreterinnen und Vertreter der hessischen Landespolitik und hessischer Behörden und Institutionen, Landräte und Oberbürgermeister sowie ehemalige Regierungspräsidenten. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Saxophonquartett des Landespolizeiorchesters Hessen.
Hintergrund:
Der 4. November 1945 gilt als Gründungsdatum des Regierungspräsidiums Darmstadt. Erster Regierungspräsident, und zugleich einer der Väter des Grundgesetzes, war Dr. Ludwig Bergsträsser. Bereits im April 1945 wurde Bergsträsser von der amerikanischen Militärregierung beauftragt, eine regionale Verwaltung aufzubauen, die schließlich zur Gründung des Regierungspräsidiums führte. In dem nach ihm benannten Saal fand der heutige Festakt statt. Heute arbeiten bei der Behörde an drei großen (Darmstadt, Frankfurt, Wiesbaden) und weiteren kleineren Standorten in acht Abteilungen über 1.600 Menschen.
