Von einem Lastwagen aus werden Grashänge mit einer Masse besprüht

Regierungspräsidium Darmstadt

Deichvegetation am Rhein im Klimawandel

Regierungspräsidium Darmstadt fördert Deichstabilität und Artenvielfalt auf weiteren knapp 3,2 Kilometern

Das Regierungspräsidium Darmstadt hat rund 50.000 Quadratmeter Deichböschungen mit artenreichem Wiesendrusch (Samen natürlicher, gedroschener Wiesen) aus dem Oberrheingraben eingesät. Auf den Rheinhauptdeichen bei Trebur, Hessenaue, Leeheim, Stockstadt und Biebesheim war die Firma Bender GmbH und Co. KG im Einsatz und hat die landseitigen Deichböschungen angereichert. Dies soll helfen, den Erosionsschutz für das technische Ingenieurbauwerk für den Klimawandel anzupassen und beständiger zu machen, um die Funktionssicherheit des Deiches zu erhalten und darüber hinaus die Artenvielfalt fördern.

Die Grasnarbe auf den landeseigenen Deichen hat sehr unter den heißen Sommern der vergangenen Jahre gelitten. Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans Hessen wird seit 2019 die Anpassung der Deichvegetation an den Klimawandel gefördert. Nach ersten Probestrecken in Groß-Rohrheim und Ginsheim wurden dazu nun weitere knapp 3,2 Kilometer landseitige Deichböschungen insektenfreundlich, kräuterreich und regional angepasst nachgesät.

Durch die Anspritzbegrünung, ein äußerst effektives Verfahren, werden bereits vorhandene wertvolle Kräuter geschont und das Keimen des Saatguts auf den abschüssigen Deichböschungen begünstigt. Hierzu wird das Saat- beziehungsweise Druschgut mit Strohhäckseln, Wasser sowie biologischem Kleber vermischt und auf die Deichböschung aufgespritzt. Der Kleber verhindert, dass die Samen von Regen oder Wind weggetragen werden. Somit können sie an Ort und Stelle keimen. Ziel ist es, besser an heiße und trockene Sommer angepasste Gräser und Kräuter auf den Deichen zu etablieren, um auch zukünftig die Funktionssicherheit der Deiche gewährleisten zu können.

Hintergründe

Das Regierungspräsidium Darmstadt ist für die Unterhaltung der landeseigenen Deiche an Rhein und Main verantwortlich.

Das Hessische Ministerium für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz hat 2017 mit der Verabschiedung des Integrierten Klimaschutzplans die Regierungspräsidien damit beauftragt, die Umsetzung von Maßnahmen zum Biotopverbund voranzutreiben.

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