Darmstadt/Odenwald. Eine restlos ausgebuchte Exkursion des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt hat am gestrigen Mittwoch zu verschiedenen Hochwasserschutz-Anlagen im hessischen Odenwald geführt. Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt nahm mit den 50 Teilnehmenden außerdem eine erst kürzlich fertig gestellte Fischaufstiegsanlage an der Gersprenz in Augenschein. Durch solche Fischtreppen wird der ökologische Zustand von Fließgewässern verbessert.
Die kostenlose Bustour fand im Rahmen des 80-jährigen Bestehens des RP statt. Sie führte vormittags von dessen Stammsitz am Darmstädter Luisenplatz zunächst zu einem Retentionsgebiet (Polder) der Gersprenz bei Groß-Zimmern. Anschließend ging es zur erst vor wenigen Wochen fertig gebauten Fischtreppe in Brensbach, wo der Regierungspräsident zu der Gruppe stieß. Ein neues Gewässerbett, das ein altes Wehr umgeht, macht das Fließgewässer für Fische und Sohllebewesen jetzt durchgängig.
Anschließend fuhr der Bus weiter zu einem Retentionsraum in Reichelsheim-Bockenrod. Das dortige Becken kann rund 100.000 Kubikmeter Wasser fassen und hat sich bei Hochwasser in der Vergangenheit bereits bewährt. Betrieben wird diese Anlage vom Wasserverband Gersprenzgebiet. Fachleute von der Darmstädter Umweltabteilung des RP standen den Teilnehmenden dabei bei Fragen zur Verfügung.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause in Reichelsheim-Rohrbach ging die Fahrt weiter zum Marbach-Stausee, der größten Hochwasser-Schutzanlage Südhessens. Das Rückhaltebecken wird schon seit 45 Jahren vom Wasserverband Mümling betrieben und kann im Ernstfall fast zwei Millionen Kubikmeter zusätzliches Wasser speichern. Fachleute des Verbands erläuterten den Betrieb. Dabei wurden auch das Betriebsgebäude, die Schieberkammer und die Wasserkraftanlage besichtigt.
Abschließend fuhr der Bus noch an der Talsperre in Erbach-Schönnen vorbei, die den Hochwasserschutz an der Mümling seit 2022 ergänzt und sogar bis nach Bayern Hochwasser dämpft. Am späten Nachmittag traf der Reisebus dann wieder hinter dem Regierungspräsidium in Darmstadt ein.
Hintergrund
Die Aufsicht über Talsperren gehört neben der Gewässer-Ökologie zu den vielen Aufgaben des Regierungspräsidiums im Umweltbereich. Der Bau aller aufgeführten Anlagen wurde von Land Hessen erheblich finanziell unterstützt.