Zwei Frauen und vier Männer stehen vor einer Wand und blicken in Richtung der Kamera. Drei Männer rechts und eine Frau links halten Urkunden in ihren Händen. Im Hintergrund sind drei Fahnen und zwei Gemälde zu sehen.

Regierungspräsidium Darmstadt

Für den Hochwasserschutz: RP und Städte Flörsheim und Hattersheim arbeiten weiter zusammen

Darmstadt. Gestern Nachmittag hat sich Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt mit den Bürgermeistern Dr. Bernd Blisch (Flörsheim am Main) und Klaus Schindling (Hattersheim am Main) über das dortige Hochwasserschutzprojekt ausgetauscht. Die beiden Städte haben das Land Hessen mit dem Projektmanagement für die Planung der Deichrückverlegung am Main beauftragt. Heute wurde die längerfristige Zusammenarbeit unterzeichnet, damit das Projekt auch während der Genehmigungsphase und anschließend in der Bauausausführung durch die Fachleute des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt begleitet werden kann.

Das erfahrene Team unseres Fachdezernats Staatlicher Wasserbau wird Sie natürlich weiterhin, bis zum erfolgreichen Abschluss dieses Projektes, intensiv begleiten und unterstützen. Wir freuen uns auf eine weiterhin kooperative Zusammenarbeit mit Ihnen.

Prof. Dr. Jan Hilligardt Regierungspräsident

Die beiden Bürgermeister hoben bei dem Treffen die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem RP hervor, insbesondere mit Projektleiterin Valérie Kohnen vom Dezernat Staatlicher Wasserbau.

„Durch die Baumaßnahme wollen wir nicht nur Bebauung am Mainufer des Stadtteils Eddersheim schützen, sondern damit auch die Sicherheit der dort lebenden Bevölkerung gewährleisten und einen Teil unserer Stadthistorie bewahren. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem RP und der Projektleiterin Frau Kohnen”, sagte Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling.

Flörsheims Bürgermeister Dr. Bernd Blisch sagte: „Hochwasser und Starkregenereignisse – wie das im Ahrtal – zeigen zunehmend, dass wir ein ganz anderes Augenmerk auf den Schutz unserer Städte am Fluss legen müssen. Daher freue ich mich sehr über die gute Kooperation bei diesem engagierten Projekt, das für alle Bürgerinnen und Bürger deutlich mehr Sicherheit bedeuten wird.“

Der bestehende Deich entlang des Mains in Flörsheim und im Hattersheimer Stadtteil Eddersheim verfügt derzeit nicht über ausreichend Schutzniveau für ein Hochwasser, das statistisch alle zweihundert Jahren (HQ200) auftreten kann. Laut Kohnen hat das Vorhaben zwei Ziele: Zum einem den Schutz der aktuell hochwassergefährdeten Ortslagen, wozu die Deiche entlang des Mains nach dem aktuellen Stand der Technik teilweise saniert werden. Zum anderen dient das Projekt zur Schaffung von Rückhalteflächen am Main, wodurch das Projekt in das Nationale Hochwasserschutzprogramm aufgenommen wurde. Dafür wird ein sogenannter Querdeich östlich vor Flörsheim errichtet, der auch die Ortslage vor einem Mainhochwasser nachhaltig schützen wird. Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen, wurden bereits im Jahr 2022 in beiden Städten Infoveranstaltung im Rahmen der frühen Öffentlichkeitbeteiligung durchgeführt.

Nachdem der Antrag auf Planfeststellung am 4. Juni dieses Jahres gestellt wurde, ist nun auch die Vollständigkeitsprüfung der Unterlagen abgeschlossen. In den nächsten Schritten werden die Träger öffentlicher Belange beteiligt, die öffentliche Auslegung und der Erörterungstermin durchgeführt. Ziel des RP ist es, den Planfeststellungsbeschluss bis zum Sommer 2025 zu erteilen. Danach starten die EU-weiten Vergabeverfahren für die Bau- und Ingenieurleistungen.

Wenn alles klappt, gehen wir davon aus, die Maßnahmen in mehreren Bauabschnitten bis spätestens 2029 abzuschließen.

Valérie Kohnen Projektleiterin

Das gesamte Investitionsvolumen wird aktuell auf etwa 22,2 Million Euro geschätzt, wovon das Land Hessen 40 Prozent übernimmt. Der Bund beteiligt sich an den Kosten mit 60 Prozent aus dem „Nationalen Hochwasserschutzprogramm“.

Hintergrund:

Das RP Darmstadt überwacht entlang von Rhein und Main insgesamt 167 Kilometer Deiche. Dieses System schützt in Südhessen rund 600.000 Menschen und Vermögenswerte in Milliardenhöhe. Das zuständige Dezernat Staatlicher Wasserbau im RP ist zum einen eine Verwaltungsbehörde, die die Aufgaben der Deichaufsicht wahrnimmt, zum anderen ist das Land Hessen selbst für einen Großteil der Deiche unterhaltungspflichtig.

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