Da der Wasserstand des Rheins auf zu diesem Zeitpunkt 5,97 Meter gefallen war, damit die Hochwasserwarnstufe III unterschritten wurde und mit weiter fallenden Wasserständen zu rechnen ist, ist seit gestern die „rund um die Uhr“-Bewachung der Winterdeiche nicht mehr erforderlich. Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt bedankt sich bei allen Beteiligten für das entschlossene und professionelle Handeln: „Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass die notwendigen Mechanismen greifen und alle Akteure wissen, was in solchen Lagen zu tun ist, um die Deiche zu bewachen und deren Funktionalität zu sichern.“ Dezernatsleiter Holger Densky sieht darin eine Bestätigung, dass der kontinuierliche fachliche Austausch mit den betroffenen Kommunen am Rhein dazu führt, dass im Ernstfall die Abläufe sehr gut aufeinander abgestimmt sind.
Unabhängig von der Situation am Winterdeich bestand zunächst weiterhin eine Lage rund um das stillgelegte Kernkraftwerk in Biblis. Die Gemeinde Biblis sowie die Stadt Groß-Rohrheim haben weiterhin Deichkontrollen in diesem Bereich in eigener Verantwortung durchgeführt.
Hintergrund: Das RP Darmstadt überwacht entlang von Rhein und Main insgesamt 167 Kilometer Deiche. Dieses System schützt in Südhessen rund 600.000 Menschen und Vermögenswerte in Milliardenhöhe. Das zuständige Dezernat „Staatlicher Wasserbau“ im RP nimmt zum einen die Aufgaben der Deichaufsicht wahr, zum anderen ist das Land Hessen selbst für einen Großteil der Deiche unterhaltungspflichtig. In den kommenden Jahren steht noch die Sanierung der Deiche an Weschnitz, Modau, Sandbach und Winkelbach an, die im Rückstaubereich des Rheins bei einem Hochwasser liegen.