Zwei Männer vor blauem Lieferwagen

Regierungspräsidium Darmstadt

Regierungspräsident begutachtet Stand bei ASP-Bekämpfung

THW baut unter RP-Leitung weiter an Zaun gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP)

Darmstadt/Wiesbaden. Der Bau eines festen Schutzzauns gegen die Afrikanische Schweinpest (ASP) entlang der Bundesstraße 45 geht zügig voran. Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt, dessen Behörde – das Regierungspräsidium Darmstadt – vor Ort die operative Einsatzleitung auf der Baustelle innehat, informierte sich jetzt bei Bad König im Odenwald über die aktuelle Tierseuchenlage und bedankte sich bei allen beteiligten Kräften für ihr großes Engagement. „Der Einsatz der Ehren- und Hauptamtlichen ist außergewöhnlich“, lautet sein Fazit.

Auf einer Gesamtlänge von 50 Kilometern zwischen der Landesgrenze zu Baden-Württemberg im Süden sowie Dieburg bei Darmstadt im Norden soll der spezielle Schutzzaun zukünftig eine Ausbreitung der ASP in Richtung Osten verhindern. Nachdem auch in den ausstehenden Bauabschnitten mögliche Kampfmittelbelastungen sowie die Lage diverser Versorgungsleitungen geklärt wurden, setzten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) am Freitag ihre Arbeiten zur Errichtung des Zaunes fort.

Da Ortschaften nicht umzäunt werden und es bereits bestehende Zäune oder sonstige Bauwerke wie Schallschutzwände gibt, müssen insgesamt „nur“ 37 Kilometer Zaun errichtet werden. Von diesen wurden bereits 25 Kilometer fertiggestellt. Die aktuellen Bauarbeiten finden zwischen dem Bad Königer Stadtteil Etzen-Gesäß und der Einmündung in die B 426 statt. Mit einem Aufbau des Zaunes in voller Länger ist nach derzeitiger Planung bis zum Ende kommender Woche zu rechnen.

Maßgeblich unterstützt wird das THW bei seinen Arbeiten zur Errichtung des Zauns durch die beiden Landesbehörden Hessen-Mobil und Hessen-Forst.

Hintergrund: ASP-Bekämpfung - lokal und fern

Die Bekämpfungstaktik zur Eindämmung des Ausbruches des Afrikanischen Schweinepest in Hessen, die das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium (HMLU) koordiniert, konzentriert sich derzeit auf zwei wesentliche Strategien, an deren Umsetzung parallel unter Hochdruck gearbeitet wird. Primäres Ziel ist es, die Seuche nach Möglichkeit innerhalb des vorläufigen Kerngebietes zu halten.

Das Kerngebiet wird auf hessischer Seite im Westen durch den Rhein, im Norden durch die A 60, im Osten durch die A 67 und die A 5 sowie im Süden durch die B 47 begrenzt. Fast alle Nachweise des ASP-Virus bei Wildschweinen sowie sämtliche Ausbrüche in hessischen Hausschweine-Beständen erfolgten innerhalb dieser Zone.

Nach einer doppelten Abzäunung an den Rändern des Kerngebietes soll im nächsten Schritt zwischen den beiden Zaunanlagen durch die Entnahme von Wildschweinen eine epidemiologische Barriere aufgebaut werden. Solche schwarzwildarmen Bereiche würden eine Verschleppung der ASP aus dem Kerngebiet heraus in die umliegenden Regionen deutlich erschweren.

Zeitgleich wird mit einigem Abstand zum Kerngebiet ein weiterer fester Zaun als sogenannter Fernriegel errichtet. Hierzu gehört auch der Schutzzaun entlang der B 45 durch den Odenwald. Nach seiner Fertigstellung soll dieser Fernriegel als Sicherheitsnetz dienen, da er vor einer großflächigen Ausbreitung der Seuche auch dann schützt, wenn das Virus lokale Barrieren überwinden sollte.

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