Drei männliche Personen stehen auf einer Brücke.

Regierungspräsidium Darmstadt

Regierungspräsident Prof. Hilligardt besucht Deichmeisterei und Hochwassersperrtor

Der neue Regierungspräsident Prof. Jan Hilligardt hat den heutigen Weltwassertag zum Anlass genommen, die Deichmeisterei in Biebesheim am Rhein zu besuchen. Gemeinsam mit der Leiterin der Darmstädter Umweltabteilung im Regierungspräsidium (RP), Dr. Birgit Klein, informierte er sich in der RP-Außenstelle in Biebesheim über das Thema Hochwasserschutz.

Vorarbeiter Fabian Grygel und seine Kollegen erläuterten dort den Einsatz der Mähtraktoren inklusive der modernen Technik, die bei der ab April beginnenden Mahdsaison zum Einsatz kommen.

Diese Aufgabe ist sehr anspruchsvoll, da durch die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre die Grasnarbe der Deichböschungen stark beeinträchtigt wurden. Diese ist für die Funktionssicherheit sehr wichtig, denn sie liegt wie eine Art Schutzhaut auf den Deichböschungen und soll den Deich bei Hochwasser vor Erosionen schützen. Der Klimawandel hat ein Umdenken beim Bewirtschaften der Deiche bewirkt: Es müssen hitzebeständige Gräser und Kräuter mit einer guten Verwurzelung und wenig Wasserbedarf gefunden und beheimatet werden. Der Deich ist außerdem der größte zusammenhängende Grünland–Biotopverbund in Südhessen und spielt daher eine große Rolle für den Naturschutz. Die Deichpflege wird entsprechend angepasst, sodass die Stabilität der Deiche und das Überleben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten gesichert wird.

Regierungspräsident Prof. Hilligardt informierte sich über die vielfältigen Aufgaben des Dezernats Staatlicher Wasserbau. Bauingenieurin Valerie Kohnen erläuterte anhand der aktuell geplanten Rückverlegung des Maindeichs zwischen Flörsheim und Eddersheim die komplexen Planungsprozesse und technischen Lösungen dieses raumbedeutsamen Vorhabens im Rahmen des „Nationalen Hochwasserschutzprogramms“.

Anschließend ging es über den Deichverteidigungsweg zum Hochwassersperrtor in Ginsheim. Dort steht das größte Sonderbauwerk des Landes. Das mit einer modernen Digitalsteuerung ausgestattete Hochwassersperrtor wird ab einem Wasserstand des Rheins von 4,80 Meter am Pegel Mainz geschlossen, damit sich der Schwarzbach nicht zurückstaut. So werden nicht nur landwirtschaftliche Nutzflächen, sondern auch zahlreiche Ortslagen vor Überflutungen geschützt.

Abschließend dankte Prof. Hilligardt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre wichtige Arbeit: „Ich bin beeindruckt, wie hochprofessionell und vorausschauend hier gearbeitet wird. Hier geht es um die Sicherheit der Menschen in der Region und man spürt, dass sich das Team seiner verantwortungsvollen Aufgabe sehr bewusst ist.“

Hintergrund: Das RP Darmstadt überwacht entlang von Rhein und Main insgesamt 167 Kilometer Deiche. Dieses System schützt in Südhessen rund 600.000 Menschen und Vermögenswerte in Milliardenhöhe. Das zuständige Dezernat Staatlicher Wasserbau im RP ist zum einen eine Verwaltungsbehörde, die die Aufgaben der Deichaufsicht wahrnimmt, zum anderen ist das Land Hessen selbst für einen Großteil der Deiche unterhaltungspflichtig.

Hintergrund: Weltwassertag 22. März

Der Weltwassertag der Vereinten Nationen (UN) findet jedes Jahr am 22. März statt. An diesem Tag soll die Aufmerksamkeit auf die weltweit über zwei Milliarden Menschen gelenkt werden, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Ebenso soll darauf hingewiesen werden, dass der globalen Wasserkrise mit örtlich jeweils angepassten Maßnahmen begegnet werden muss - als Beitrag und im Sinne des UN-Nachhaltigkeitsziels, bis 2030 weltweit allen Menschen Wasser ständig verfügbar zu machen. In diesem Jahr lautet das Motto „Water for Peace“.

Schlagworte zum Thema