Zehn Menschen stehen nebeneinander auf einer Wiese und schauen zur Kamera. Die zwei Männer in der Mitte halten einen Zettel in den Händen. Im Hintergrund ist ein landwirtschaftliches Feld zu sehen.

Regierungspräsidium Darmstadt

Regierungspräsident übergibt Förderbescheid für Feldhamsterschutz

Darmstadt. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Landschaftspflegeverband Darmstadt-Dieburg, der Zuchtstation des Landes Hessen und der Landschaftspflegeabteilung des Landkreises Darmstadt-Dieburg hat das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt jüngst 30 Feldhamster bei Pfungstadt ausgewildert. Mit diesem Projekt soll die vom Aussterben bedrohte Art geschützt werden, indem bis 2029 jährlich 30 Feldhamster ausgewildert werden. Den entsprechenden Förderbescheid hat Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt heute Mittag an Viktor Gretz, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Darmstadt-Dieburg, übergeben.

Durch die Kooperation soll eine kontinuierliche Auswilderung und Lebensraumverbesserung ermöglicht werden. Die bereitgestellte landwirtschaftliche Fläche bei Pfungstadt, ohne die eine Auswilderung nicht möglich wäre, gehört zu einem der letzten noch besiedelten Populationsräume in Südhessen.

Zum Erhalt des Feldhamstervorkommens ist es für den Bestandsschutz essenziell, die Tiere auszuwildern. Für die nächsten fünf Jahre stehen kontinuierlich Feldhamster aus der Zuchtstation des Landes Hessen bereit. Betreut wird die Zuchtstation von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Die für das Projektgebiet „Eschollbrücken“ in diesem Jahr vorgesehenen 30 Tiere wurden bereits Ende Mai ausgewildert.

„Der Schutz des Feldhamsters steht exemplarisch für die Herausforderungen und Chancen des modernen Artenschutzes“, sagt Regierungspräsident Hilligardt.

Der Artenschutz ist enorm wichtig für den Erhalt unserer biologischen Vielfalt. Nur durch Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Forschung kann es gelingen, bedrohte Arten wie den Feldhamster langfristig in ihrer natürlichen Umgebung zu erhalten.

Prof. Dr. Jan Hilligardt Regierungspräsident

Ziel des Projekts ist es, eine sich selbst erhaltenden Population zu etablieren. Die Auswilderung der Feldhamster erfolgte in einem sogenannten „Hamsterhotel“, das mit einem Elektrozaun zum Schutz der Tiere abgegrenzt ist, in enger Abstimmung aller Beteiligten. Dies hat sich in der Vergangenheit bereits in anderen Projekten bewährt.

Hintergrund:

Der Feldhamster ist in Hessen und weltweit vom Aussterben bedroht. Die Zahl der bekannten einheimischen Vorkommen ist innerhalb weniger Jahrzehnte von 58 auf aktuell noch zehn Populationen geschrumpft.

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