Darmstadt. Das Regierungspräsidium Darmstadt hat der Gemeinde Brensbach ein neues Wasserrecht für ihre drei Brunnen in der Gersprenzaue erteilt. Dieses ist für die nächsten 20 Jahre gültig. Mit den drei Brunnen wird bis auf den Ortsteil Wallbach das gesamte Ortsnetz versorgt.
Für die Versorgung der etwa 5.000 Einwohner stehen mit dem Wasserrecht 331.000 Kubikmeter Grundwasser pro Jahr zur Verfügung. Die tatsächlichen Entnahmen lagen in den zurückliegenden sechs Jahren durchschnittlich bei 266.500 Kubikmeter pro Jahr. Neben der Bevölkerung werden Gewerbe, Landwirtschaft und öffentliche Einrichtungen mit Trinkwasser versorgt. Der Wasserbedarf je Einwohner ist mit 110 Liter pro Tag vergleichsweise niedrig, womit Einsparungsmaßnahmen weitgehend umgesetzt worden sind.
Die Laufzeit für das Wasserrecht von 20 Jahren orientiert sich an den Anforderungen des Klimawandels. Derzeit ist noch nicht klar absehbar, ob mit einem Rückgang des verfügbaren Grundwassers zu rechnen ist. Die verschiedenen Klimaprojektionen zeigen nach Angaben des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) keinen eindeutigen Entwicklungstrend für die Grundwasserneubildung in Hessen. Im Blick gehalten werden muss, ob die prognostizierten steigenden Winterniederschläge die erhöhte Verdunstung aufgrund der Erderwärmung kompensieren können.
Die Wassermenge, die den Brunnen in der Gersprenzaue teilweise aus dem Granitgestein des Odenwaldes zufließt und über die Niederschläge nachgeliefert wird, könnte betroffen sein, wenn sich der Trend der vergangenen zehn Jahre fortsetzt. Aus diesem Grund und auch wegen des in der Gersprenzaue befindlichem Naturschutzgebiets „Bruch von Brensbach“ werden die Grundwasserstände regelmäßig gemessen, um rechtzeitig eingreifen und gegensteuern zu können.