Nach seinem Höchststand am 6. Februar bei über sechs Metern am maßgeblichen Pegel bei Worms ist der Wasserstand inzwischen um fast zwei Meter gesunken. Daher wurde die Bereitschaft aufgehoben.
Obwohl es sich bei dem Hochwasser um ein Ereignis geringerer Jährlichkeit handelte, lagerte sich erhebliches Treibgut in den Vorländern und an Brücken – insbesondere entlang der Altrheinarme – an. Die zum Regierungspräsidium gehörige Deichmeisterei in Biebesheim ist seit Dienstag im Einsatz, Treibgut zu beseitigen und die Schäden an den Bauwerken aufzunehmen. Das Geländer an der Überfahrt des Auslaufbauwerks am Nordheimer Altrhein wurde bereits wieder montiert. Die Aufräumarbeiten werden jedoch noch bis in die kommende Woche andauern.
„Wir tun unser Bestes, um die Durchlässe wieder frei zu bekommen, damit das Wasser ungestört abließen kann, doch eine umgestürzte Pappel dieser Größe ist auch für uns eine große Herausforderung“ so Siegfried Glag, einer der Mitarbeiter auf der Deichmeisterei. Voraussichtlich am morgigen Freitag werde auch wieder das seit über zwei Wochen geschlossene Hochwassersperrtor in Ginsheim wieder geöffnet. Der Schwarzbach fließt dann wieder in seinem natürlichen Gefälle in den Rhein.
Bedauerlicherweise stellte das Regierungspräsidium wieder fest, dass die Gefahren durch das Hochwasser häufig unterschätzt werden und viele Hochwassertouristen durch ihr Verhalten Schäden verursachen. „Aktivitäten wie Schlauchbootfahren oder Stand-Up-Paddeln während des Hochwassers sind lebensgefährlich“, so Dezernatsleiter Holger Densky. Unbekannte Strömungen, Hindernisse in den überschwemmten Vorländern aber auch Treibgut brächten Freizeitsportler leicht zum Kentern; ein solches leichtsinniges Verhalten gefährde zusätzlich die Rettungskräfte. Auch wurden Absperrungen durch Passanten missachtet und Zufahrten für die Deichverteidigung zugeparkt.
Leider führten zudem die Menschenansammlungen auf einigen Deichen dazu, dass Fluchtmöglichkeiten für Rehe und Wildschweine aus den überschwemmten Vorländern blockiert wurden und einige Tiere zurück ins Wasser rannten und dabei in die Strömung des Rheins gerieten. Das Regierungspräsidium appelliert daher eindringlich an alle Passanten und Anrainer, beim nächsten, sicherlich kommenden Hochwasser die Absperrungen zu beachten und nicht durch leichtsinniges Verhalten sich und andere zu gefährden.