Die Landesbehörde, die für die Hauptdeiche zuständig ist, bittet Anwohnende und Passanten um umsichtiges Verhalten auf den sensiblen, unverzichtbaren Bauwerken.
Bislang stellten die Kontrolleure keine Schäden an den Deichen fest. Zahlreiche Geländer an den Brücken und Überfahrten im Deichvorland wurden vorsorglich abmontiert, um Schäden durch Treibgut zu vermeiden. Zum Teil wurden die Vorländer überspült und Zufahrten wegen Überflutungen – wie zum Beispiel am Kühkopf – gesperrt. Das Hochwassersperrtor in Ginsheim wurde außerdem geschlossen, um einen Rückstau in den Schwarzbach zu verhindern.
„Die Zusammenarbeit mit den Kommunen und Verbänden funktioniert einwandfrei“, so Holger Densky, Leiter des Staatlichen Wasserbaus beim Regierungspräsidium Darmstadt. Trotzdem warnt er davor, die Strömungen im überfluteten Vorland zu unterschätzen. Die vorhandenen Gefahren durch das Hochwasser und die Wirkungsweise der Deiche würden von Spaziergängern und Freizeitsportlern immer wieder falsch eingeschätzt.
„Wir machen unsere Kontrollfahrten für die Sicherheit der hinter den Deichen lebenden Menschen“, so Holger Densky. Nur wenn die Funktionsfähigkeit der Deiche sichergestellt sei, könne ein Hochwasser erfolgreich abgewehrt werden. Beschädigungen der Grasnarbe – auch durch am Deichfuß parkende Fahrzeuge oder durch Mountainbiker an den Deichen – schwächen den Erosionsschutz und damit die langfristige Standsicherheit der Deiche.
Damit die Deiche funktionstüchtig bleiben, dürfen die Rasenflächen nicht betreten oder mit Zweirädern befahren werden; das Befahren mit PKW und das Reiten sind dort ohnehin ganzjährig verboten. Das Regierungspräsidium appelliert zudem an Hundehalter, dafür zu sorgen, dass ihre Tiere dort nicht nach Mäusen graben und bittet darum, die Tiere gegebenenfalls an der Leine zu führen.
Info
Das Regierungspräsidium Darmstadt hat die landeseigenen Deiche an Rhein und Main in den vergangenen 30 Jahren für über 260 Millionen Euro sanieren lassen.