Eine Karte zeigt die Arbeitsschritte zur Renaturierung eines kleinen Flusses.

Regierungspräsidium Darmstadt

Regierungspräsidium renaturiert den Seemenbach

Darmstadt. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt renaturiert ab August den Seemenbach südlich von Nieder-Seemen. Auf einem Abschnitt von circa 350 Metern soll die Maßnahme den zunehmend schwieriger werdenden Umweltbedingungen entgegenwirken, unter denen der Seemenbach – wie viele weitere Gewässer – leidet: Die Wasserstände schwanken zwischen Austrocknung und häufigeren Hochwasserereignissen, und auch die Wassertemperatur steigt im Sommer immer mehr. Naturnahe Gewässer können auf diese Veränderungen besser reagieren.

Der Seemenbach ist an vielen Stellen stark verändert und soll nun wieder mehr Raum bekommen, um sich natürlicher entwickeln zu können. Hierzu sollen in den nächsten Jahren an vier verschiedenen Abschnitten Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Maßnahme in Nieder-Seemen ist nun die erste, die umgesetzt wird. Das dafür in Anspruch genommene Grundstück wird von der Stadt Gedern zur Verfügung gestellt. Organisiert und finanziert werden die Maßnahmen vom RP Darmstadt und mit Mitteln des Klimaplans Hessen.

Im ersten Abschnitt werden nun zahlreiche für Auen typische Strukturen angelegt, damit Tiere und Pflanzen mehr geeigneten Lebensraum finden. Außerdem sollen Bäume und Sträucher gepflanzt werden, damit der Seemenbach stärker beschattet ist und sich im Sommer weniger erwärmt – auch dies ist wichtig für die im Wasser lebenden Tierarten. Die teilweise Verlegung des Seemenbachs mit Laufverlängerung, die Anlage einer Flutmulde, eines Fluttümpels, von Sohlschwellen und Störstellen sollen außerdem den Wasserrückhalt in der Landschaft stärken und Hochwasserereignisse im Unterlauf abmildern.

Mit dem Bauvorhaben ist der Transport von Erde verbunden. Der wertvolle Boden wird auf Ackerflächen in der Umgebung weiterverwendet. Hierfür erfolgt der Transport mit Lkw. Es wird um Rücksichtnahme im Bereich der Baustellenausfahrt und um Verständnis, dass es während der Bauphase zu Einschränkungen bei der Benutzung von Wegen kommen kann, gebeten.

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