Darmstadt. Auf dem Naturschutzsymposium im Umweltbildungszentrum "Schatzinsel Kühkopf" haben am Freitagabend Fachleute des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt Pläne zur Revitalisierung des Stockstadt-Erfelder Altrheins vorgestellt. Insgesamt 56 Maßnahmen sollen im landeseignen Altrheinarm auf einer Strecke von acht Kilometern umgesetzt werden. Durch die naturnahe Gestaltung von Bett und Ufer soll die Struktur des Gewässers verbessert werden.
Das Land Hessen ist als Eigentümerin für den Stockstadt-Erfelder Altrhein auf einer Länge von knapp sieben Kilometern zwischen dem Rheinzulauf bei Biebesheim am Rhein und der Modau-Mündung bei Stockstadt am Rhein unterhaltspflichtig. Dies beinhaltet, den Gewässer-Abschnitt gemäß EU-Vorgaben in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Da das Gebiet in einem naturschutzfachlich wertvollen Bereich liegt, wurden in enger Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden umfangreiche Erhebungen in den betroffenen Schutz-Gebieten durchgeführt, deren Erhalt wesentlicher Teil der Planung ist.
Der Stockstadt-Erfelder Altrhein befindet sich in direkter Nachbarschaft zu den Schutzgebieten der Kühkopf-Knoblauchsaue. Im Altrhein herrschen stillwasserartige Abflussverhältnisse mit geringer Strömungsdynamik. Grund dafür ist, dass der Rückstau des Rheins und das geringe Gefälle des Altrheins den Abfluss stark reduzieren. Der Altrhein verlandet, was auch durch den Eintrag von Kies, Sand und Feinmaterialien aus Rhein sowie Modau verstärkt wird.
Hintergrund: EU-Wasserrahmenrichtlinie
Gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden. Um das zu erreichen, gibt es entsprechende Bewirtschaftungsziele. Für den Altrhein ist hierfür das Dezernat „Staatlicher Wasserbau“ des RP Darmstadt zuständig.