Darmstadt/Büdingen. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat vor einer Auenrenaturierung in Büdingen-Düdelsheim Artenschutzmaßnahmen für den Eisvogel umgesetzt. Da es bei den für Spätsommer geplanten Bauarbeiten am Seemenbach vorübergehend zu Beeinträchtigungen für den Eisvogel kommen kann, ließ die Obere Naturschutzbehörde dort vorsorglich künstliche Brutstätten anlegen.
Der Eisvogel benötigt zum Brüten natürliche und dynamische Bäche mit Steilwänden. Daher wurden an zwei Böschungen des Seemenbachs in der Düdelsheimer Gemarkung die Steilwände optimiert und künstliche Bruthöhlen als Ersatzlebensräume installiert.
Voraussichtlich ab Mitte August wird das RP Darmstadt dann die eigentliche Renaturierung der Auen umsetzen lassen: Ein etwa 650 Meter langer Abschnitt des Seemenbachs inklusive des nördlich angrenzenden Grünlands – auf Höhe der Kläranlage Düdelsheim – wurde ausgewählt, um die Struktur des Seemenbachs und seine Anbindung an die Auen zu verbessern. Trotz des vorgelagerten Hochwasser-Rückhaltebeckens in Düdelsheim ist die Dynamik des Fließgewässers dort noch so stark, dass auch eine Dynamik in den Auen erreicht werden kann.
Das Gesamtprojekt wird durch Mittel des Klimaplans Hessen finanziert. Dessen Maßnahmen verbessern die Vernetzung von Lebensräumen und stärken den ökologischen Hochwasserschutz. Bei der Artenschutzmaßnahme für den Eisvogel hat das RP mit dem Feldwegeverband Vogelsberg zusammengearbeitet; die Renaturierung führt die Behörde gemeinsam mit der Stadt Büdingen durch. Diese wird sich langfristig positiv auf die Tier- und Pflanzenwelt in Düdelsheim auswirken.