Ein landwirtschaftliches Feld.

Regierungspräsidium Darmstadt

RP wildert 30 Feldhamster bei Pfungstadt aus

Darmstadt. Um den vom Aussterben bedrohten Feldhamster zu schützen, hat das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt nun 30 der kleinen Tiere bei Pfungstadt ausgewildert. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Darmstadt-Dieburg, der Zuchtstation des Landes Hessen und der Landschaftspflegeabteilung des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Durch die Kooperation soll eine kontinuierliche Auswilderung und Lebensraumverbesserung ermöglicht werden. Die bereitgestellte landwirtschaftliche Fläche bei Pfungstadt, ohne die eine Auswilderung nicht möglich wäre, gehört zu einem der letzten noch besiedelten Populationsräume in Südhessen.

Zum Erhalt des Feldhamstervorkommens ist es für den Bestandsschutz essenziell, die Tiere auszuwildern. Für die nächsten fünf Jahre stehen kontinuierlich Feldhamster aus der Zuchtstation des Landes Hessen bereit, die von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) betreut wird. Die für das Projektgebiet „Eschollbrücken“ in diesem Jahr vorgesehenen 30 Tiere wurden nun ausgewildert.

Ein kleiner Feldhamster sitzt in seinem Käfig.
Ein Feldhamster in seiner Transportbox, kurz bevor er freigelassen wird.

Ziel des Projekts ist es, eine sich selbst erhaltenden Population zu etablieren. Die Auswilderung der Feldhamster erfolgt in einem sogenannten „Hamsterhotel“, das mit einem Elektrozaun zum Schutz der Tiere abgegrenzt ist, in enger Abstimmung aller Beteiligten. Dies hat sich in der Vergangenheit bereits in anderen Projekten bewährt. Dabei werden Hamster, die in Gefangenschaft gezüchtet werden, bis Mitte Mai einzeln in vorbereitete Erdlöcher ausgesetzt. Dies soll sicherstellen, dass sie sich nach der Auswilderung im selben Jahr fortpflanzen.

Um den Erfolg der Auswilderung zu dokumentieren und messbar zu machen, sind begleitende Maßnahmen wie Kartierungen der Hamster-Baue, Fotofallen, Nachweise mittels Wärmebilddrohne, Telemetrie und Fang-Wiederfanguntersuchungen vorgesehen.

Hintergrund:

Der Feldhamster ist in Hessen und weltweit vom Aussterben bedroht. Die Zahl der bekannten einheimischen Vorkommen ist innerhalb weniger Jahrzehnte von 58 auf aktuell noch zehn Populationen geschrumpft.

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