Darmstadt. Die Regionalgalerie Südhessen im Regierungspräsidium Darmstadt präsentiert die Schau „Starke Kontraste“ mit Stahlskulpturen von Faxe M. Müller – oder FaxeMüller, wie sich der Künstler nennt – und Typographische Collagen von Thomas Schneider. Eröffnet wird die Ausstellung von Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt am Mittwoch, 2. Oktober, um 18 Uhr im Nordfoyer des Kollegiengebäudes (Luisenplatz 2). Die Laudatio hält der freie Kunstkritiker Dr. Roland Held.
FaxeMüller sagt selbst über seine Arbeiten: „Bewegte Spannung entsteht durch leichte Drehung und Wölbung der Keilform. Die Arbeiten, die sich immer wieder an der einfachen geometrischen Keilform orientieren, schöpfen ihre Kraft aus der tatsächlichen räumlichen Erscheinung, es bedarf jedoch der Umschreitung und Untersuchung, um diese sensiblen Äußerungen wahrzunehmen. Im Gegensatz zum Holz ist es kein Prozess des Abtragens von Material, sondern des Zusammenfügens.“ Der Künstler legt Wert auf Präzision und exakte Formsprache, schon im Modell wird in präzisen Details seine handwerkliche Meisterschaft deutlich.
Beschreibung der Eindrücke aus dem Atelierbesuch von Thomas Schneider: Schrift wurde entwickelt, indem Zeichen eine bestimmte Bedeutung erhielten. Thomas Schneider kehrt diesen Prozess um: Indem er Buchstaben zerschneidet und neu zusammenfügt, führt er sie wieder ihrem zeichenhaften Ursprung zu. Aus konkreten Werbebotschaften werden abstrakte Zeichen und ungegenständliche Formen. Eindeutige Kommunikation wird zum offenen, vieldeutigen Motiv. Das Ausgangsmaterial ist von besonderem Wert für Schneider, weil er es an unterschiedlichen Orten sammelt. Ob zu Hause, in der Stadt oder im Ausland – jede Collage trägt mit ihrer Materialherkunft ihre ganz eigene Geschichte in sich: Eine beispielsweise von jenem Sommer, in dem der Künstler auf der Suche nach identischem Material eine ganze Insel mit dem Fahrrad „abgeradelt“ ist.
Bis 15. November ist die Schau geöffnet: Montag bis Donnerstag, 10 bis 16:30 Uhr, Freitag, 10 bis 15 Uhr. Beim Besuch ist der Eintrag in ein Gästebuch vorgesehen. Interessierte sind eingeladen und werden um formlose Anmeldung gebeten. Ein Katalog entsteht aus der Ausstellungssituation.