Rind mit dichtem Fell frisst Gras auf einer Weide

Regierungspräsidium Darmstadt

Usingen-Merzhausen: Wuschelige Landschaftspfleger

Klimaplan Hessen: Regierungspräsidium Darmstadt und NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe erreichen Meilenstein

Darmstadt/Usingen-Merzhausen. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt setzt im Rahmen des Klimaplans Hessen gemeinsam mit der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe Niedermoor-Projekte um. Eines davon befindet sich in Merzhausen bei Usingen. Mit dem Start der Beweidung wurde ein Meilenstein in diesem Projekt erreicht.

Das kleine Feuchtgebiet „Im Mooren“ nördlich von Merzhausen wird schon seit Jahrzehnten durch ehrenamtliches Engagement erhalten. In den vergangenen Jahren wurde die Pflege immer beschwerlicher, sodass 2021 die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe aus Wetzlar das Grundstück übernommen hat und seitdem gemeinsam mit dem RP Darmstadt das Projekt gestaltet. Ziel ist es, das kleine Niedermoor zu erhalten, die CO2-Speicherung wieder zu aktivieren und seltenen Pflanzen- und Tierarten langfristig Lebensraum zu bieten. Im Zuge des Klimawandels ist es besonders wichtig, auch kleine Feuchtbiotope und Niedermoore zu erhalten und zu stärken. Besonders hervorzuheben an diesem Projekt ist, dass die Ziele vor allem durch die Wiedernutzbarmachung der Fläche für die Landwirtschaft erreicht werden sollen.

Nachdem bereits 2022 mehrere Teiche wiederhergestellt und diese auch bereits von zahlreichen Amphibien und Vögeln wiederbesiedelt wurden, stand nun das Feuchtgrünland im Fokus. Diese Fläche zu mähen ist äußerst schwierig und zum Teil nicht möglich, da viele Stellen zu nass sind, um befahren zu werden. Daher ist es umso schöner, dass Familie Boss vom Struthhof aus Weilrod als Projektpartner gewonnen werden konnte. Seit 2014 züchtet die Familie Galloways – eine besonders robuste kleine Rinderrasse, die dazu geeignet ist, solch schwierige Standorte zu beweiden.

Nachdem in den vergangenen Wochen mit Hochdruck daran gearbeitet wurde, einen wolfssicheren Zaun zu erstellen, wurden in dieser Woche die ersten beiden Jungbullen für eine Nachbeweidung aufgetrieben. Die Projektbeteiligten sind nun gespannt, wie die Tiere sich einleben und die Fläche gestalten.

Ab 2025 soll die Fläche ein- bis zweimal extensiv beweidet werden. Die Zaundrähte werden außerhalb der Beweidungszeiträume nach oben gehängt und die Tore geöffnet, so dass Wildtiere ungehindert wandern und wieder Kitze und Vögel auf der Fläche zur Welt kommen können. Außerdem wird in den nächsten Wochen noch eine neue Schautafel installiert werden, die über das Projekt informiert und einen besseren Eindruck vom Wert solcher kleinen Feuchtgebiete vermitteln soll.

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