Gruppenbild, Regierungspräsidentin links, Paar mit Blumen und Urkunde rechts

Regierungspräsidium Darmstadt

Verdienstkreuz am Bande an Hans Steinmetz

Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid übergibt für unermüdliches soziales Engagement die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

Es ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Verliehen wird das Verdienstkreuz am Bande von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid hat die Auszeichnung heute stellvertretend ausgehändigt. Wegen der Corona-Pandemie musste die Ehrung mehrfach verschoben werden, konnte aber heute in kleinem Kreis im Regierungspräsidium Darmstadt stattfinden.

Das Verdienstkreuz am Bande wird an Bürgerinnen und Bürger für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland verleihen, zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Mit seinen Ordensverleihungen möchte der Bundespräsident die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf hervorragende Leistungen lenken, denen er für unser Gemeinwesen besondere Bedeutung beimisst. Hans Steinmetz engagiert sich seit vielen Jahren im sozialen Bereich, insbesondere für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreisverband Darmstadt-Stadt und seit 2013 in der Ortsvereinigung Pfungstadt, als auch in der Malteser Migranten Medizin und wurde deshalb heute von Regierungspräsidentin Lindscheid ausgezeichnet.

Nach seinem Abitur 1965 studierte Herr Steinmetz Medizin an der Universität in Mainz und legte dort sein Staatsexamen ab. Von 1971 bis 1972 arbeitete er als Medizinassistent im Elisabethenstift und Alicehospital in Darmstadt. 1972 erfolgte die Approbation als Arzt. Anschließend war Herr Steinmetz bis 1975 als Assistenzarzt an der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsklinik in Mainz tätig und ab 1976 als Arzt am Psychiatrischen Krankenhaus Philippshospital in Riedstadt. 1978 erfolgte die Anerkennung als Arzt für Neurologie und Psychiatrie. Seitdem war er Leiter einer Abteilung für Alterspsychiatrie und Stellvertretender Direktor des Gesamthauses.

Im Jahr 2011 ist er in den beruflichen Ruhestand eingetreten.

Seit 1962 – also im Alter von 16 Jahren – engagierte sich der heutige Ordensempfänger als ehrenamtlicher Mitarbeiter auch beim Rettungsdienst des DRK Darmstadt-Stadt. Von 1981 bis 2006 war er im Katastrophenschutz tätig. Er gehörte zu einer Sanitätsschnelleinsatzgruppe des DRK, welche zu Sondereinsätzen abberufen wurde. Die Bereitschaft Darmstadt-Mitte leitete er von 1971 bis 1974. Auch auf Kreisebene war Herr Steinmetz als stellvertretender Kreisbereitschaftsführer von 1976 bis 1993 tätig. 1992 nahm er mit einer Sanitätseinheit an einem Einsatz während des Jugoslawien-Krieges teil – etwa 1.000 Menschen wurden aus der umkämpften Stadt Carlovac in die BRD geholt.

Nach dem Medizinstudium und auch während seiner Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie war Hans Steinmetz an vielen Einsätzen als ehrenamtlicher Notarzt beteiligt. Viele Jahre bildete er Rotkreuzhelfern aus und war von 2010 bis Ende 2017 Ausbilder im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung. 2015 wurde er zum Rotkreuzarzt der DRK Ortsvereinigung Pfungstadt ernannt und ist bis heute in dieser Funktion tätig. Dort nimmt er aktiv weiterhin am Dienstgeschehen teil.

Herr Steinmetz nahm an Lehrgängen zur Führung und Leitung auf der Ebene der Katastrophenschutzbehörde an der Akademie für Notfallplanung beim Bundesamt für Zivilschutz in Ahrweiler teil. Bis 2006 war er im Stab für Katastrophenschutz der Stadt Darmstadt als Fachberater Sanitätswesen tätig.

Im Jahr 2005 unterstützte Herr Steinmetz als Arzt die Darmstädter Organisation Teestube, eine Hilfsorganisation für Obdachlose. Seit seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben ist er bei der Malteser Migranten Medizin (MMM) am Marienhospital – einer Organisation, welche sich um mittellose Menschen ohne Krankenversicherung kümmert – aktiv.

Der heute 76-jährige engagierte sich während der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 für mehrere Monate als Arzt in einem Erstaufnahmelager für Flüchtlinge in Bensheim.

1999 erhielt der Arzt die Verdienstmedaille des DRK Landesverbandes Hessen. Die Stadt Darmstadt verlieh ihm 2005 aufgrund seiner Tätigkeit den Bürgerpreis für soziale Dienste. 2016 wurde er vom Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit der Goldenen Katastrophenschutz-Medaille des Landes Hessen und 2017 durch die Kreisbereitschaftsleitung Darmstadt-Land mit der DRK-Auszeichnungsspange für 55 aktive Dienstjahre geehrt.

Regierungspräsidentin Lindscheid lobte das „beispielhafte Wirken“ bei der Übergabe des Verdienstkreuzes am Bande im historischen Kollegiengebäude des RP in Darmstadt und betonte: „Sie zeichnen sich durch Ihren unermüdlichen Einsatz aus.“

Schlagworte zum Thema