Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter des Weinbaus sitzen in einem Raum und verfolgen einen Vortrag.

Regierungspräsidium Darmstadt

Weinbau und Klimawandel: Wassertag beim Weinbaudezernat

Eltville/Darmstadt. Zu den Themen Wasser- und Bodenmanagement im Weinbau hat sich das Weinbaudezernat des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt gestern mit den Winzerinnen und Winzern, Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Kommunen aus der Region, Behörden, dem Weinbauverband Rheingau, der Hochschule Geisenheim und weiteren Interessierten ausgetauscht. Im Großen Saal am RP-Standort in Eltville haben sich die Beteiligten auch mit den Möglichkeiten befasst, wie sich der Weinbau an Wasserknappheit und Hitzeperioden anpassen lässt.

Schwerpunkte waren die immer präsenter und bedeutender werdenden Themen Bewässerung im Weinberg, die dortige Wasserrückhaltung und die Bodenbearbeitung. Ein Ziel der Veranstaltung war es, zu erfahren, wie andere Weinbauregionen in Deutschland mit dem Thema Wasserknappheit im Weinberg umgehen und welche Strategien sie verfolgen. Außerdem waren das gegenseitige Kennenlernen und der Informationsaustausch aller betroffenen Akteure gewünscht.

Christiane Wagner aus der Umweltabteilung Wiesbaden des RP Darmstadt moderierte die Veranstaltung und sprach über die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Wasserrecht. Außerdem informierte Dr. Georg Berthold (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) über den Zustand der hessischen Grundwässer und des Weinbaus. Von praktischen Aspekten der Bewässerung von Rebflächen (dies betrifft vor allem die für die Mosel typischen Steillagen) berichtete Christopher Hermes vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel. Anschließend referierte Dr. Daniel Heßdörfer vom bayerischen Landesamt für Weinbau und Gartenbau über die Herausforderung Klimawandel in Bezug auf nachhaltige Anpassungsstrategien im Weinbau.

Bei der abschließenden Diskussionsrunde hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, sich kennenzulernen, untereinander auszutauschen und von ihren Erfahrungen zu berichten.

Hintergrund:

Seit 2003 gibt es in Hessen im Winterhalbjahr keine nennenswerte Grundwasserneubildung mehr, die überdurchschnittlich oder wenigstens durchschnittlich ist. Im Rheingau bleibt die Grundwasserneubildung sogar meistens unterdurchschnittlich, lokal mit einem Defizit von 40 bis 60 Prozent in den zurückliegenden Jahren. Ein erhöhter Bedarf an Wasser im Sommer trifft also auf eine verringerte Neubildung von Grundwasser im Winter. Ursachen sind längere Trocken- und Hitzeperioden im Sommer, mildere Winter, steigende Temperaturen sowie Veränderungen im Niederschlag, wie zum Beispiel zunehmende Starkregenereignisse und Überschwemmungen.

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