Darmstadt. Interessante Erkenntnisse brachte am Mittwochabend die Online-Podiumsdiskussion unter dem Titel „Kunst und KI: Unbegrenzte Kreativität?“, veranstaltet von den vier hessischen Europe Directs. Die Diskutanten gingen der Frage nach, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Kunst in Zukunft verändert und schon heute beeinflusst. Erörtert wurde auch, welche neuen Möglichkeiten KI eröffnet und wo die Herausforderungen liegen. Mitveranstalter der Diskussionsrunde war das Europe Direct (ED) Darmstadt im Regierungspräsidium (RP) Darmstadt.
Als Fachleute nahmen an der Online-Diskussion teil: Die Philosophin Dorothea Winter, sie forscht zu Künstlicher Intelligenz, Ethik und Ästhetik und setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, inwiefern Maschinen kreativ sein können. Gernot Wolfram, Professor für Medien- und Kulturmanagement. Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Kunst und Gesellschaft. Die Perspektive eines Kunstschaffenden nahm Vladimir Alexeev (alias „Merzmensch“) ein. Der Künstler und Autor gilt als Pionier der KI-Kunst und arbeitet selbst mit maschinellen Kreativprozessen.
Herausgearbeitet wurde bei der Diskussion: Mit dem Einsatz von KI verändern sich kreative Prozesse. Die Runde ging außerdem der Frage nach, welche ethischen und urheberrechtlichen Herausforderungen KI mit sich bringt und ob der KI-Kunst Grenzen gesetzt sind. Carsten J. Diercks, Mitglied im Speaker-Pool Team ED der Europäischen Kommission, führte als Moderator durch den Abend.
Eine der Kernbotschaften der Veranstaltung war, dass der Kunstbegriff neu gedacht werden muss. Die Diskutanten gingen auch auf die Rolle der EU ein, wenn es um den Einsatz von KI geht: Die Europäische Kommission hat mit dem „AI Act“ und der EU-Digitalstrategie einen ersten Anlauf genommen, den Einsatz von KI in der Kunst zu regulieren. Deutlich wurde bei dem gestrigen Austausch auch, dass KI die Arbeit von Kunstschaffenden schon heute beeinflusst und dieser Einfluss weiter steigen wird. Einig war man sich, dass mehr digitale Kompetenz in die Schulen gebracht werden muss und dass KI viele Möglichkeiten bietet, aber auch Gefahren mit sich bringt.
Hintergrund:
Zu der Veranstaltung eingeladen hatten das ED Darmstadt im RP Darmstadt, das ED NordOstHessen beim RP Kassel, das ED Relais Rhein-Main und das ED Fulda. Alle Institutionen sind Teil des großen europaweiten Netzwerks Team Europe Direct der europäischen Kommission. Im Auftrag der Kommission informiert das ED Darmstadt die Menschen in der Region Südhessen seit 1998 über die Europäische Union und bildet die Schnittstelle zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der EU auf lokaler Ebene.