Mittwoch, 14. September 2022, 19 Uhr
Beitrag zum Zyklus „25 Jahre Wissenschaftsstadt Darmstadt“
Vortragssaal der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Angriff auf die Grundlagen der EU. Getestet wird der Selbstbehauptungswillen Europas. Politik und Gesellschaft in Polen haben keine Sekunde daran gezweifelt, was zu tun ist: Die Ukraine braucht jede Unterstützung, politische, militärische und humanitäre. Polen bietet Millionen ukrainischer Flüchtlinge Zuflucht. Das ist ein mächtiges Zeichen der Solidarität. Warschaus Konflikte mit Brüssel über die Justizreform und Rechtsstaatlichkeit sind in den Hintergrund getreten. Gleichzeitig ist Polens ideologische und europapolitische Allianz mit Ungarn an der Haltung zu Russland zerbrochen. Die Gefahr eines Polexits wider Willen scheint gebannt. Politiker der Regierungspartei PiS, die gestern noch Moskau und Brüssel gleichsetzten, möchten heute die Ukraine schnellstmöglich in die EU ziehen. Sind wir Zeugen eines innenpolitischen Kurswechsels in Polen mit weitreichenden außen- und europapolitischen Folgen? Eine Zeitenwende ganz anderer Art?
Es diskutieren:
- Piotr Buras, Leiter des Warschauer Büros des European Council of Foreign Relations, Warschau
- Dr. Manfred Sapper, Chefredakteur von Osteuropa, Berlin
Moderation: Dr. Agnieszka Łada-Konefał, Stellvertretende Direktorin des Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt
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