Tier- und Pflanzenarten verlieren zunehmend geeignete Lebensräume durch abnehmende Strukturvielfalt in der Landschaft, zum Beispiel durch fehlende Hecken- und Gehölzstrukturen, durch begradigte und verbaute Fließgewässer und Einträge aus der Landwirtschaft.
Der fortschreitende Klimawandel verstärkt diesen Prozess für viele spezialisierte Arten. Beispielsweise führen langanhaltende Trockenperioden zur Austrocknung von Laichgewässern verschiedener Amphibien.
Ohne Biotopverbundsysteme, die ein Ausweichen und Wandern ermöglichen, sind viele Arten in Gefahr. Für das Land Hessen hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie eine Liste mit potentiellen Klimaverlierern (Arten und Lebensraumtypen) erarbeitet.
Ziel ist es im Rahmen des Klimaplans große, grenzüberschreitende und beispielgebende Biotopverbundprojekte zu entwickeln. In Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren sollen Auen renaturiert, Lebensräume vernetzt, bestehende Wanderhindernisse beseitigt und Aufmerksamkeit für das Problem geschaffen werden.
Die Projekte knüpfen an vorhandene Biotopstrukturen an, es werden Wanderkorridore entwickelt oder so genannte Trittsteinhabitate geschaffen. Entlang von Flüssen spielt außerdem der ökologische Hochwasserschutz eine wichtige Rolle, um einer weiteren Folge des Klimawandels zu begegnen.
Die Verschiebung des Niederschlags vom Sommer in die Wintermonate und eine gleichzeitige Zunahme von Starkregenereignissen kann vermehrt zu Hochwassersituationen führen. Um diese zu verhindern bzw. besser bewältigen zu können, werden im ökologischen Hochwasserschutz natürliche Wasserrückhalteflächen in den Gewässerauen geschaffen.
Durch die Wiederanbindung und Schaffung von Nebengerinnen und Aufweitungen wird ein natürliches Gleichgewicht zwischen Gewässer und Aue angestrebt. Dabei entstehen auch wertvolle Lebensräume.