Fünf Personen auf Baustelle, im Hintergrund Hallen

Regierungspräsidium Darmstadt

Batterien aufbereiten und Elektrogeräte demontieren

Saubermacher Recycling GmbH darf Anlagen in Ginsheim-Gustavsburg bauen

Darmstadt. Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt hat in Ginsheim-Gustavsburg (Landkreis Groß-Gerau) die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Aufbereitungsanlage für Batterien und einer Demontageanlage für Elektroaltgeräte an die Saubermacher Recycling GmbH übergeben. Die Anlage soll auf dem Gelände der Meinhardt Städtereinigung GmbH & Co. KG errichtet werden. Dort betreibt Meinhardt bereits mehrere Abfallanlagen und recycelt unter anderem Monitore.

Die zu errichtenden, hochmodernen Anlagen sollen in einer neuen Halle betrieben werden, die an Stelle einer bereits abgerissenen Halle auf dem ehemaligen MAN-Gelände gebaut wird. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um eine Anlage zur Behandlung alter Elektrogeräte wie Wasserkocher und Spülmaschinen, zur Aufbereitung von haushaltsüblichen Kleinbatterien sowie zur Entladung und Demontage von Lithium-Ionen-Akkus aus der Elektromobilität.

„Es ist gut und wichtig, dass die Abfälle und Batterien hier bei uns recycelt werden – denn das stärkt die Kreislaufwirtschaft in der Region“, so Regierungspräsident Hilligardt. Er dankte der Darmstädter Umweltabteilung des RP für die gewissenhafte und gleichzeitig schnelle Durchführung des Genehmigungsverfahrens, einschließlich der Beteiligung der Öffentlichkeit. „Dies ist ganz wichtig für die Akzeptanz solcher Vorhaben“, fügte er hinzu.

Im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren beteiligte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt zahlreiche Fachbehörden, die den Antrag sowie die vom Unternehmen vorgelegten Gutachten prüften und der Errichtung sowie dem Betrieb der Anlage letztlich zustimmten. Die Anlage erfüllt alle Anforderungen der europäischen WEEE-Richtlinie. Diese legt Mindestnormen zur Behandlung von Elektrogeräten fest. Sie dient der Vermeidung und der Reduzierung von Abfall durch Wiederverwertung, Recycling und andere Formen der Verwertung.

Um sicherzustellen, dass schädliche Umwelteinwirkungen in Luft, Wasser und Boden vermieden werden, enthält der Bescheid der Behörde Auflagen und Hinweise zum Betrieb. Zur Abluftreinigung gehört neben Staubfilter, Wäscher und Biofilter auch ein 24 Meter hoher Kamin, so dass gefährliche Stoffe umweltgerecht entsorgt und sicher aus der Abluft entfernt werden. Zudem gibt es umfangreiche Maßnahmen zum Brandschutz.

Das Unternehmen hatte den Antrag im vergangenen Juli beim RP Darmstadt gestellt. Dieses machte das Vorhaben in der Folge öffentlich bekannt.

Hintergrund: Zum Vorhaben

Saubermacher Recycling ist eine Tochter der österreichischen Saubermacher AG, die bereits eine Anlage zum Batterie-Recycling in Offenbach betreibt, sowie der Meinhardt Städtereinigung GmbH & Co. KG, die im Rhein-Main-Gebiet vielfältig im Entsorgungsbereich aktiv und unter anderem an einer großen Sortieranlage für Verpackungsabfälle beteiligt ist. Über das Joint Venture soll am gemeinsamen neuen Standort eine zweistellige Millionensumme investiert werden.

Die Aufbereitung von Batterien in Kombination mit dem E-Schrott-Recycling ermöglicht laut dem Unternehmen Synergieeffekte und dient dem Ressourcenschutz. Nach Angaben von Saubermacher Recycling können künftig vor Ort bis zu 100 Tonnen Haushaltsbatterien pro Tag verarbeitet werden. Die Metalle könnten im Idealfall vollständig recycelt werden. Aus den Elektroaltgeräten können den Angaben zufolge auch Kunststoffe oder Glas durch Trennung und Verarbeitung rückgewonnen werden.

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