Rechteckiges Schild mit bunter Schrift

Regierungspräsidium Darmstadt

Neue Infotafeln für ‚Hessische Altneckarschlingen‘ (Kreis Bergstraße)

Darmstadt/Kreis Bergstraße. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat vier neue Infotafeln im Vogelschutzgebiet ,Hessische Altneckarschlingen’ errichten lassen. Die Schilder informieren über die dort vorhandenen Schilf-Lebensräume und geschützten Arten. Zwei davon stehen in Bensheim-Langwaden und Bensheim-Fehlheim und die anderen beiden in Zwingenberg-Rodau.

Die Zweckverbände Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße und Kommunale Dienste bei der Stadt Zwingenberg halfen unter der Federführung des Kreises Bergstraße beim Aufbau der Tafeln. Der Kreis Bergstraße ist für das Management des 150 Hektar großen Gebietsteils zwischen Rodau, Langwaden und Fehlheim zuständig.

Die Besucherinnen und Besucher des Gebiets können anhand der Schilder künftig einiges über die Entwicklung der Altneckarschlingen erfahren, die naturbelassenen Schilfbestände beobachten und sich am vielstimmigen Gesang ihrer gefiederten Bewohner erfreuen. Typische Schilfbewohner sind Teichrohrsänger, Rohrammer, Blaukehlchen und Schwarzkehlchen.

Das Vogelschutzgebiet misst insgesamt 2.800 Hektar und besteht aus mehreren Teilen, die sich durch die Kreise Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße bis an die hessische Landesgrenze zu Baden-Württemberg ziehen. Es handelt sich um ein mehr oder weniger durchgängiges Band von Feuchtgebieten. Dieses verläuft weitgehend auf dem Alt-Neckarbett, einem ehemaligen Flusslauf, der vor etwa 12.000 Jahren entstand und heute verlandet ist. Schilfbestände, Feuchtwiesen und Bruchwälder sind dort Lebensraum für eine Vielzahl seltener und bestandsbedrohter Vogelarten.

Das Areal wurde vom Land Hessen 2003 in die Liste der Europäischen Vogelschutzgebiete aufgenommen.  Seit 2008 steht es durch die Verordnung über die Natura 2000-Gebiete in Hessen unter gesetzlichem Schutz. Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten in der Europäischen Union. Es besteht aus EU-Vogelschutzgebieten und aus Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH) zum Erhalt gefährdeter oder typischer Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten. Mit derzeit rund 27.000 Schutzgebieten auf 18,6 Prozent der Landfläche der EU ist Natura 2000 das größte grenzüberschreitende, koordinierte Schutzgebietsnetz weltweit. Es leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in der EU.

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