Darmstadt. Das Regierungspräsidium Darmstadt (RP) erteilt der Stadt Groß-Umstadt die Erlaubnis zur Grundwasserentnahme für die öffentliche Wasserversorgung. Genehmigt wird die Fortführung der Wasserförderung aus sechs Brunnen und fünf Quellen zur Versorgung der Kernstadt Groß-Umstadt sowie ihrer Stadtteile. Die bisherigen Wasserrechte laufen zum 31. März 2025 aus.
Die Stadt Groß-Umstadt stellt ihre Wasserversorgung in selbstständiger kommunaler Eigenversorgung sicher. Die neu erlaubte Entnahmemenge von etwa 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr macht mehr als 80 Prozent des gesamten jährlichen Bedarfs der Kommune aus, wobei die Brunnen 1 bis 5 in Groß-Umstadt am leistungsstärksten sind.
Nach Abwägung aller wasserwirtschaftlichen sowie landwirt-, forst- und naturschutzfachlichen Belange wurde das Wasserrecht mit einer Laufzeit von 20 Jahren erteilt. Diese langjährige Erlaubnis bietet der Stadt Groß-Umstadt Planungssicherheit auch hinsichtlich der Investitionen in die Infrastruktur der öffentlichen Wasserversorgung. So hat die Kommune im Sommer 2021 eine Wasseraufbereitungsanlage zur Nitratentfernung durch Umkehrosmose für die Brunnen 1 bis 5 Groß-Umstadt in Betrieb genommen. Sie versorgt die Bewohner der Stadt mit nitratärmerem und weicherem Wasser. In den vergangenen drei Jahrzehnten nahm die Nitratkonzentration im Wasser der fünf Brunnen kontinuierlich zu. Ohne die Behandlung des Wassers läge dessen Nitratkonzentration über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung.
Die neuen Wasserrechte sind in derselben Höhe der Grundwasserentnahme zugelassen wie bisher, mit Ausnahme der Brunnen 1 bis 5 Groß-Umstadt. Bei diesen erhöht sich die Erlaubnis aus zwei Gründen um 185.000 Kubikmeter pro Jahr. Zum einen produziert die im bisherigen Wasserrecht noch nicht berücksichtigte Aufbereitungsanlage Abwasser. Zum anderen hat die Stadt Groß-Umstadt als bevölkerungsmäßig stark wachsende Kommune auch einen plausibel höher prognostizierten Wasserbedarf. Die städtebauliche Entwicklung sieht, neben Innen- und Nachverdichtungen im Bereich bereits bestehender Bebauung, auch einige neue Baugebiete vor.