Darmstadt. 16 Studierende der Internationalen Universität (IU) Mannheim haben am gestrigen Donnerstag gemeinsam mit dem Regierungspräsidium (RP) Darmstadt das Hochwassersperrtor in Ginsheim-Gustavsburg besucht. Holger Densky, Leiter des Staatlichen Wasserbau beim RP, wies auf die Bedeutung der Deiche insbesondere an Rhein und Main als Teil der Daseinsvorsorge in Südhessen hin. Dabei spiele auch die länderübergreifende Zusammenarbeit eine große Rolle.
Das Sperrtor in Ginsheim schützt das Hinterland vor Hochwasser. Bei geöffnetem Sperrtor käme es sonst zu Überschwemmungen bis zur Ortslage in Trebur. „Der regelmäßige Probebetrieb ist sehr wichtig, damit wir rechtzeitig Mängel erkennen und damit das Sperrtor im Hochwasserfall auch funktioniert“, sagte Kurt Köhler, langjähriger Mitarbeiter der Deichmeisterei des RP Darmstadt in Biebesheim.
Bei der anschließenden Diskussion wiesen die RP-Fachleute die Teilnehmenden der Hochschul-Exkursion auf die zukünftigen Herausforderungen bei der Deichunterhaltung in Zeiten des Klimawandels hin. Neben technischen Fragen zum Deichbau standen die Deichverteidigung sowie die Grenzen des technischen Hochwasserschutzes im Mittelpunkt.
Hintergrund: Landesdeiche
Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt überwacht entlang von Rhein und Main insgesamt 167 Kilometer Deiche. Dieses System schützt in Südhessen rund 600.000 Menschen und Vermögenswerte in Milliardenhöhe. Das zuständige Dezernat des RP (Staatlicher Wasserbau) ist einerseits eine Verwaltungsbehörde, die die Aufgaben der Deichaufsicht wahrnimmt. Zum anderen ist das Land Hessen als Eigentümerin selbst für einen Großteil der Deiche unterhaltungspflichtig, was das RP in dessen Auftrag erledigt.