Regierungspräsidium Darmstadt

Vom Zufall zur Revolution: Röntgenstrahlung prägt Medizin, Forschung und Technik bis heute

Darmstadt/Frankfurt/Wiesbaden. Am späten Abend des 8. November 1895 machte der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen eine Entdeckung, die die Wissenschaft für immer verändern sollte: eine unsichtbare, bislang unbekannte Strahlung, die er „X-Strahlen“ nannte. Deshalb ist am Samstag der Internationale Tag der Radiologie.

Heute sind die „X-Strahlen“ bekannt als Röntgenstrahlung. Der Umgang mit ihnen birgt Risiken und unterliegt daher strengen gesetzlichen Regelungen, insbesondere dem Strahlenschutzgesetz (StrlSchG). In Südhessen nimmt das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt die entsprechenden Aufgaben des Strahlenschutzes wahr. Dazu zählen die Bearbeitung von Genehmigungs- und Anzeigeverfahren, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Röntgenstrahlung stehen. Außerdem stellt das RP Fachkundebescheinigungen für den naturwissenschaftlich-technischen Bereich aus. Im Rahmen seiner Aufsichtstätigkeit überwacht es die Einhaltung der strahlenschutzrechtlichen Vorschriften und sorgt so für einen sicheren Betrieb der Anlagen.

Der Schutz vor Röntgenstrahlung ist von besonderer Bedeutung, um die Sicherheit von Patienten, Fachkräften und der Umwelt zu gewährleisten.

Prof. Dr. Jan Hilligardt Regierungspräsident

Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt hebt die Wichtigkeit der Aufgabe des RP Darmstadt hervor: „Durch regelmäßige Prüfungen, Qualitätssicherungsmaßnahmen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wird sichergestellt, dass Röntgeneinrichtungen effizient und verantwortungsvoll betrieben werden.“

Insgesamt beaufsichtigt das RP Darmstadt 8.764 Röntgengeräte. Davon befinden sich unter anderem

  • 603 in Arztpraxen,
  • 1.354 in der Industrie,
  • 491 bei Tierärztinnen und Tierärzten,
  • 4.867 in Zahnarztpraxen und
  • 757 in Krankenhäusern.

Sicher angewendet, ist Röntgenstrahlung ein Gewinn für die Menschheit. Und dafür sorgen auch die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Darmstadt mit großem Einsatz.

Hintergrund:

Wie genau der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen die Röntgenstrahlung entdeckte, lässt sich heute nur noch teilweise nachvollziehen. Denn er verfügte testamentarisch darüber, dass seine privaten Aufzeichnungen nach seinem Tod vernichtet wurden. Bekannt ist allerdings, dass Röntgen bei Experimenten mit Elektronenstrahlen in einem luftleeren Glasbehälter beobachtete, wie ein Fluoreszenzschirm auch außerhalb der Versuchsanordnung aufleuchtete. Und das, obwohl Elektronenstrahlen in der Luft nur wenige Zentimeter weit reichen.

Das Ergebnis dieser Entdeckung prägt bis heute unseren Alltag. Röntgenstrahlen ermöglichen präzise Einblicke in den Körper – etwa bei Zahnärzten, Orthopäden oder in der Tiermedizin. Sie sind ebenso in der Forschung und Industrie unverzichtbar, wo sie unter anderem bei Schweißnahtprüfungen zum Einsatz kommen.

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