Darmstadt. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat bereits Ende Januar 2023 eine Anlage zur thermischen Wassernutzung für das Bauprojekt Kastanienallee am Teich genehmigt. Damit kann im Rahmen des Bauvorhabens auf einem Privatgrundstück am Darmstädter Bürgerpark ein neuartiges Energiekonzept umgesetzt werden. Hierbei soll ein kleiner See als natürlicher Wärmespeicher dienen und dessen Energie genutzt werden.
Laut dem Bescheid des Regierungspräsidiums darf der Projektträger Wärme aus dem Wasser des Sees entnehmen und über ein Nahwärme-Netz zu den Wohngebäuden leiten, wo Wärmepumpen den Wärmebedarf dezentral decken. Außerdem soll zusätzlich für die kalte Jahreszeit eine Luftwärmepumpe zentral auf dem Areal installiert werden.
Die Technische Universität (TU) Darmstadt begleitet das innovative Vorhaben des Bauträgers mit ihrem Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik. Durch ein Monitoring des Sees wird sichergestellt, dass die Anlage umweltverträglich und wirtschaftlich betrieben wird. So werden von einer schwimmenden Plattform aus seit vier Jahren Temperatur und Sauerstoffgehalt in unterschiedlichen Tiefen des Sees gemessen. Außerdem werden zusammen mit der TU Darmstadt Daten und Erfahrungswerte für die Planung künftiger Vorhaben dieser Art gesammelt.
Aufgrund ihrer günstigen Eigenschaften ist zu erwarten, dass Oberflächengewässer hierzulande zunehmend als erneuerbare, saubere und lokale Energiequellen genutzt werden und damit helfen, fossile Brennstoffe zu substituieren. Durch die Wärme-Entnahme besteht zudem eine Chance, die klimatischen Auswirkungen auf den See teilweise abzumildern und den Temperaturstress der aquatischen Lebewesen somit zu verringern. Das geplante Energiekonzept hat deshalb Pilotcharakter über das Stadtgebiet Darmstadts hinaus.
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