Darmstadt. Die Sicherheit von Lebensmitteln ist für den vorsorgenden Verbraucherschutz von elementarer Bedeutung. In Hessen arbeiten die zuständigen Behörden der Landkreise und kreisfreien Städte mit den Dienststellen des Landes und dem Hessischen Landeslabor in diesen Fragen besonders intensiv zusammen. Eine zentrale Ermittlungs- und Koordinierungsfunktion bei lebensmittelbedingten Erkrankungen übernimmt dabei die beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt eingerichtete Task-Force Lebensmittelsicherheit, die dazu auch mit den hessischen Gesundheitsämtern und dem Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) kooperiert. Zu den Hauptaufgaben dieser interdisziplinären Sondereinheit gehört die überregionale Steuerung aller Ermittlungen, um von Lebensmitteln ausgehende Infektionsquellen möglichst schnell zu identifizieren und zu beseitigen.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei oftmals die lebensmittelbedingte Krankheit Listeriose, die besonders schwerwiegenden oder dauerhaften Gesundheitsschäden, nicht selten zum Tod und bei Schwangeren zum Verlust des ungeborenen Kindes führen kann. Wird bei einer erkrankten Person in Hessen durch die behandelten Ärzte eine Listeriose diagnostiziert, wertet die Task-Force Lebensmittelsicherheit unverzüglich alle vorhandenen Daten aus, sucht nach vielversprechenden Ermittlungsansätzen und steuert die vor Ort einzuleitenden Maßnahmen. Im Jahr 2024 waren deren Bemühungen nun gleich in mehreren Fällen erfolgreich:
Im August 2024 erkrankte ein junger Mann im Wetteraukreis so schwer an Listeriose, dass er auf der Intensivstation behandelt werden musste. In enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden und der Lebensmittelkontrollbehörde des Landkreises wurde der Verdacht bestätigt, dass ein zuvor besuchtes Restaurant der Ausgangspunkt der Infektion war. In den dortigen Betriebsräumen wurden Listerien nachgewiesen. Weitergehende Laboruntersuchungen bestätigten, dass es sich bei den Keimen des Patienten und denen aus dem Restaurant um den identischen Erregerstamm handelte. Die Infektion erfolgte über den Verzehr eines Salates. Durch die eingeleiteten Maßnahmen der Lebensmittelkontrollbehörde des Wetteraukreises konnten weitere Erkrankungsfälle verhindert werden.
Zuvor erkrankte im Juli 2024 ein junger Mann aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg so schwer an Listeriose, dass er künstlich beatmet werden musste. Auch in diesem Fall trugen die Ermittlungen der Task-Force Lebensmittelsicherheit maßgeblich dazu bei, dass ein für die Infektion verantwortliches Restaurant schnell ermittelt werden konnte. Auch in diesem Fall wurden Lebensmittel aus dem Restaurant durch weiterführende genetische Laboruntersuchungen des Landeslabors als eindeutige Infektionsquelle ermittelt. Durch die eingeleiteten Maßnahmen der Lebensmittelkontrollbehörde des Landkreises konnten weitere Erkrankungsfälle in der Bevölkerung verhindert werden.
Ein weiterer Fall betraf eine schwangere Frau aus dem Landkreis Bergstraße, die im März 2024 erkrankte und infolge der Infektion eine Fehlgeburt erlitt. Auch in diesem Fall konnten unter der Koordination der Task-Force Lebensmittelsicherheit weitere Gefahren abgewendet werden. Durch die Lebensmittelkontrollbehörde des Landkreises wurden Oliven aus einem Supermarkt als Ursache der Infektion ermittelt. Auch in diesem Fall wurden die epidemiologischen Ermittlungsergebnisse durch weitergehende genetische Untersuchungen der Bakterien im Landeslabor bestätigt.