Ziele und Inhalte der Ausbildung
Der Vorbereitungsdienst für den gehobenen technischen Verwaltungsdienst bietet Absolventinnen und Absolventen eines geeigneten technischen oder naturwissenschaftlichen Studiums die Möglichkeit, sich für eine Übernahme von Aufgaben in der staatlichen Umweltverwaltung zu qualifizieren.
Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung von
- über die Hochschulausbildung hinausgehenden, für die Arbeit in der Umweltverwaltung notwendigen Fachkenntnissen,
sowie Kenntnissen über
- den Aufbau und die Arbeitsweise der Landesverwaltung im Allgemeinen und der Umweltverwaltung im Besonderen,
- die Anwendung von Rechts- und Verwaltungsvorschriften und
- Methoden zur Sicherstellung eines effektiven und effizienten Vollzugs in der Umweltverwaltung.
In Hessen gibt es drei Regierungspräsidien (Darmstadt, Gießen und Kassel), in welchen die Ausbildung für die Laufbahn des gehobenen technischen Dienstes in der Umweltverwaltung angeboten wird. Beim Regierungspräsidium Darmstadt besteht die Möglichkeit die Ausbildung in einer der drei Abteilungen für Arbeitsschutz und Umwelt in Darmstadt, Frankfurt oder Wiesbaden zu absolvieren.
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zur technischen Oberinspektorin beziehungsweise zum technischen Oberinspektor dauert insgesamt 15 Monate und schließt mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung ab.
Der Vorbereitungsdienst gliedert sich in zehn Ausbildungsabschnitte. Den Schwerpunkt bilden die drei Ausbildungsabschnitte innerhalb der Umweltverwaltung in den Bereichen Wasserwirtschaft und Bodenschutz, Immissionsschutz sowie Abfallwirtschaft und Bergaufsicht. In jedem dieser drei Bereiche verbringen Sie zehn Wochen und werden dabei auch in die praktische Arbeit miteinbezogen. Hierdurch erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die Tätigkeiten und Arbeitsweisen der einzelnen Fachdezernate.
Ergänzt wird der Vorbereitungsdienst durch drei Lehrgänge: Zu Beginn Ihrer Ausbildung werden sie zunächst einen dreiwöchigen Einführungslehrgang in Gießen besuchen, in welchem Sie die fachlichen und rechtlichen Grundlagen zu den Aufgaben der Verwaltung sowie Umweltverwaltung vermittelt bekommen. Zum Ende der Ausbildung findet ein zweiwöchiger Vertiefungslehrgang ebenfalls in Gießen statt, der zur Erweiterung und Vertiefung Ihrer Kenntnisse im Bereich der Umweltverwaltung dient. Ein fünfwöchiger Verwaltungssonderlehrgang in Wiesbaden, der im ersten Drittel Ihrer Ausbildung stattfindet, ermöglicht Ihnen das Rüstzeug für das Verwaltungshandeln zu erwerben. Die genannten Lehrgänge finden für alle technischen Oberinspektoranwärterinnen und -anwärter der drei hessischen Regierungspräsidien gemeinsam statt.
In zwei weiteren jeweils dreiwöchigen Abschnitten lernen Sie die Aufgaben und Arbeitsweise des Hessischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden und Kassel sowie einer Kreisverwaltung (Einsatzort nach Absprache) kennen.
Zum Abschluss der Ausbildung findet eine etwa zehnwöchige Fachausbildung in einem von Ihnen gewählten Schwerpunktgebiet statt. Sie können sich dabei zwischen den Bereichen Wasserwirtschaft/Bodenschutz, Immissionsschutz und Abfallwirtschaft entscheiden. In dieser Zeit sollen möglichst eigenständig Vorgänge bearbeitet werden (zum Beispiel Erstellung eines Genehmigungsbescheids, Durchführung einer Betriebsüberprüfung oder Bearbeitung einer Nachbarschaftsbeschwerde). Zudem wird Ihnen in dieser Zeit ausreichend Gelegenheit gegeben, sich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Voraussetzung für die Ausbildung zur technischen Oberinspektorin beziehungsweise zum technischen Oberinspektor ist ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium (FH-Diplom) oder ein Bachelorabschluss an einer Hochschule in einem geeigneten naturwissenschaftlichen oder technischen Studiengang, zum Beispiel Bauingenieurwesen, Chemieingenieurwesen, Technischer Umweltschutz (vergleiche Ausbildungs- und Prüfungsordnung für den gehobenen technischen Dienst in der Umweltverwaltung des Landes Hessens (APOgDU), vom 31. Juli 2012). Die bevorzugten Fachrichtungen werden in der jeweiligen Stellenausschreibung genannt.
Das Höchstalter für die Berufung in das Beamtenverhältnis auf Widerruf liegt bei 40 Jahren. Außerdem müssen die Voraussetzungen für die Berufung in das Beamtenverhältnis nach dem Beamtenstatusgesetz in Verbindung mit dem Hessischen Beamtengesetz vorliegen. Nähere Auskünfte hierzu gibt Ihnen gerne das Personaldezernat des Regierungspräsidiums Darmstadt oder Sie haben die Möglichkeit im Bundesgesetzblatt von 2008 ab Seite 1010 nachzulesen.
Weitere Informationen
Die Ausbildung wird alle 18 Monate angeboten. Während der gesamten Zeit sind Sie Beamtin/Beamter auf Widerruf und erhalten Anwärterbezüge plus einen Anwärtersonderzuschlag, was insgesamt der Entgeltgruppe E 10 TV-H entspricht. Bereits als Beamtin/Beamter auf Widerruf haben Sie Anspruch auf Beihilfe.
Die für den Vorbereitungsdienst zur Verfügung stehenden Stellen werden auf der Homepage der Regierungspräsidien und auf bekannten Internetseiten ausgeschrieben.
Nach erfolgreichem Abschluss des Vorbereitungsdienstes ist beabsichtigt, Sie als Beamtin/Beamter auf Probe in einem der Umweltdezernate der Abteilungen Arbeitsschutz und Umwelt des Regierungspräsidiums Darmstadt zu übernehmen.
Um Ihnen einen weiteren Einblick in die Ausbildung zur technischen Oberinspektorin beziehungsweise zum technischen Oberinspektor beim Regierungspräsidium Darmstadt geben zu können, finden Sie über den untenstehenden Link ein kurzes Interview mit dem technischen Oberinspektor Meikel Hecker.