Meikel Hecker an seinem Arbeitsplatz beim RP Darmstadt in Wiesbaden

Mitarbeiter in der Umweltverwaltung

Was mache ich mit meinem Bachelor-Abschluss? Zum Beispiel eine 15-monatige Ausbildung im gehobenen technischen Dienst der hessischen Umweltverwaltung beim Regierungspräsidium - ein Erfahrungsbericht von Meikel Hecker:

„Nach der Aushändigung unserer Urkunde und der Vereidigung durch die Regierungspräsidentin wurde uns in der ersten Woche der prall gefüllte Ausbildungsplan ausgehändigt. Bereits in der zweiten Woche begann dann der Einführungslehrgang. Dabei lernten wir die unzähligen Aufgaben und Gesetze der Umweltverwaltung im Schnelldurchlauf kennen.

Anschließend war ich an meinem Ausbildungsstandort in Wiesbaden. Dort durchlief ich die verschiedenen Dezernate (Abfall, Wasser, Bergaufsicht, Immissionsschutz). In dieser Phase lernte ich die tagtägliche Arbeit der Behörde kennen. Ich war bei Außendiensten dabei und lernte, worauf ich bei Kontrollen achten muss.

Nach dem ersten Versuch, selbst einen Verwaltungsakt zu verfassen, begann ein Sonderlehrgang beim Hessischen Verwaltungsschulverband. Dort wurde uns sehr anschaulich das Verwaltungs-, Beamten-, Finanz- und Ordnungsrecht vermittelt. Dieser Lehrgang schloss mit einer mündlichen Prüfung ab.

Außerdem gab es einen Ausbildungsabschnitt im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden und in Kassel. Hier lernten wir dessen Aufgaben und Funktionen kennen. Hierzu gehörten auch praktische Tätigkeiten wie eine Staubmessung und deren Auswertung.

Besonders interessante Ausbildungsabschnitte im Regierungspräsidium waren der in Frankfurt ansässige Bereich für Chemikalienrecht sowie die in Darmstadt ansässigen Dezernate ‚Staatlicher Wasserbau‘ und ‚Regionalplanung. Außerdem hospitierte ich beim Hochtaunuskreis und lernte so die Kommunalverwaltung kennen, vor allem die Tätigkeit der Unteren Wasser- und Bodenschutzbehörde.

Bei der Regierungspräsidium-Schwesterbehörde in Gießen wurden die Umweltthemen in einem weiteren Lehrgang vertieft. Unsere Abschlussprüfung fand dann im Hessischen Umweltministerium statt und hatte sowohl schriftliche als auch mündliche Anteile. Sie war aufgrund der vielfältigen Themen eine ganz schöne Herausforderung!

Da ich die Prüfungen bestand und mich das Land Hessen in das Beamtenverhältnis auf Probe übernahm, wurde ich anschließend gleich am Regierungspräsidium-Standort Wiesbaden eingesetzt. Aktuell arbeite ich dort in der Bergaufsicht, zuvor war ich auch im Immissionsschutz tätig.

Mein persönliches Fazit der Ausbildung beim Regierungspräsidium lautet, dass die Zeit aufgrund der Vielzahl der Aufgaben des Regierungspräsidiums sehr abwechslungsreich und spannend ist. Hervorzuheben ist auch, dass sich die Kolleginnen und Kollegen viel Zeit für uns genommen haben und uns damit bestmöglich auf unsere spätere Tätigkeit vorbereitet haben.“

Hintergrund

Für die Ausbildung zum Technischen Oberinspektor-Anwärterin beziehungsweise zum Technischen Oberinspektor-Anwärter ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengang – mindestens jedoch ein Bachelor-Abschluss – Voraussetzung. Die Ausbildung dauert 15 Monate und bereitet die Hochschul-Absolventen auf die umfangreichen Aufgaben in der hessischen Umweltverwaltung vor, die bei den Regierungspräsidien angesiedelt ist.

Das Regierungspräsidium Darmstadt verfügt über drei große Standorte („Abteilungen“) im Bereich der Umweltverwaltung: in Darmstadt (250 Beschäftigte), Frankfurt (270) und Wiesbaden (180). Insgesamt sind beim Regierungspräsidium rund 1500 Menschen beschäftigt, davon knapp die Hälfte im Bereich Arbeitsschutz und Umwelt.