Sechs Männer stehen auf freiem Feld nebeneinander

Regierungspräsidium Darmstadt

Kriegsbeeinflusste Böden: Kampfmittelräumdienst unterstützt Exkursion

Bodenuntersuchungen in Kassel zeigen vorhandene Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs

Darmstadt/Kassel. Dem Thema „Kriegsbeeinflusste Böden“ hat sich eine Exkursion des Bundesverbands Boden e.V. gewidmet. In Kassel untersuchten die Fachleute den Boden im heutigen Naturschutzgebiet Dönche. Unterstützt wurden sie dabei vom Hessischen Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt, der die angedachten Grabestellen auf dem Areal vorab mittels Messtechnik auf Kampfmittel untersucht hat.

Kassel war eine der am stärksten durch Bombardierung zerstörten deutschen Großstädte. Das untersuchte Areal war bis in die 1970er Jahre ein von belgischen und deutschen Panzereinheiten genutzter Standortübungsplatz. Dort finden sich neben Bombentrichtern aus dem Zweiten Weltkrieg auch Unterstände, Laufgräben und Stellungen. Überprägungen durch den Zweiten Weltkrieg zeigt auch die ursprünglich in der Barockzeit gestaltete, zum englischen Landschaftsgarten umgestaltete Parklandschaft der Karlsaue südlich der Orangerie in der Fuldaniederung. Die hier ehemals vorhandenen Bombentrichter sind verfüllt, zeigen sich aber teilweise bis heute durch Wuchsanomalien in den Wiesenflächen.

Der Fachausschuss „Kriegsbeeinflusste Böden“ des Bundesverbands Boden führt seit 2012 diese Exkursionen durch. Ziel ist es, sich ein Bild über die Beeinflussung von Böden und Bodenprofilen durch Kriegseinwirkungen wie Bombardierung, Stellungsbau, Kampfhandlungen und auch durch die nach Kriegsende erfolgten Maßnahmen zu machen. Die Exkursion in Kassel machte deutlich, wie erkenntnisreich der themenübergreifende Fachaustausch für alle Seiten ist.

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