Fünf Männer mit weißem Helm und bunten Warnwesten auf Baustelle

Regierungspräsidium Darmstadt

Regierungspräsident übergibt Genehmigung an Samson AG

Die Landesbehörde hat das Vorhaben intensiv auf den Immissionsschutz geprüft

Darmstadt/Frankfurt/Offenbach. Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt hat heute auf dem Innovationscampus in Offenbach den Genehmigungsbescheid zur Errichtung und zum Betrieb von Anlagen zur Oberflächenbehandlung an den Vorstandsvorsitzenden der Samson AG, Dr. Andreas Widl, übergeben. Die Anlagen sind laut Immissionsschutzrecht genehmigungsbedürftig und sollen im Rahmen der Verlagerung des Firmensitzes von Frankfurt am Main nach Offenbach erweitert werden.

Verbunden mit der Standortverlagerung des Firmengeländes ist eine Expansion einzelner Produktionsabschnitte. So wächst das Volumen der Galvanik-Bäder von gut 20 auf knapp 35 Kubikmeter. Im Zuge des Standortwechsels war daher eine Neugenehmigung der Galvanik und ihrer Nebenanlagen notwendig. Diese sind ein wesentlicher Prozess-Schritt bei der Ventil-Herstellung. Durch galvanische Verfahren werden die Oberflächen der Ventile so behandelt, dass diese möglichst widerstandsfähig gegen die durchgeleiteten Medien werden.

Regierungspräsident Hilligardt dankte seinen Beschäftigten für die zügige Bearbeitung des Genehmigungsantrags. Schließlich waren insgesamt sieben Fachbereiche beim RP daran beteiligt, ebenso wie die Stadt Offenbach und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Dank einer koordinierten Verfahrensführung durch die Frankfurter Umweltabteilung des RP konnte der Bescheid deutlich vor Erreichen der gesetzlich vorgegebenen Höchstdauer von sieben Monaten erstellt werden.

Das Verfahren war aufgrund der Dimension des Vorhabens mit Öffentlichkeitsbeteiligung zu führen. Einwände wurden jedoch nicht erhoben, weshalb ein mündlicher Erörterungstermin entfallen konnte.

Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns zurecht, dass wir solche Projekte und ihre Auswirkungen mit der gebotenen Sorgfalt prüfen. Trotzdem sind wir uns der Bedeutung eines solchen Vorhabens bewusst. Wir sollten die Dinge immer kritisch, dabei aber stets konstruktiv begleiten.

Prof. Dr. Jan Hilligardt Regierungspräsident
Darmstadt

Anlagen dieser Größenordnung sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig. Außerdem müssen sie nach Inbetriebnahme regelmäßig vom RP kontrolliert werden. Einige Gebäudeteile und Produktionsanlagen bedürfen keiner immissionsschutzrechtlichen Genehmigung und werden nach Baurecht geprüft. Die Erlaubnis zum Bau des Gebäudes für die Anlagen, welche Teil des Verfahrens gewesen ist, hatte das RP bereits im August erteilt. Teile der Fabrik-Gebäude befinden sich aktuell schon im Rohbau.

Hintergrund

Die Samson AG ist einer der Weltmarktführer für Ventile und deren Steuerungstechnik im Bereich der chemischen Industrie. Aufgrund einer Expansion führt Samson eine Verlagerung seines gesamten Standortes und Firmensitzes von Frankfurt nach Offenbach durch. Der ehemalige Chemiestandort in Offenbach-Bürgel, auf dem zuletzt das Unternehmen Clariant ansässig war, soll nachgenutzt werden. Die Samson AG investiert mehr als 250 Millionen Euro in Fabrikgebäude sowie 100 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen.

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