Von den heute anerkannten 118 Elementen haben nur 85 mindestens eine stabile Variante (stabiles Isotop). Alle anderen sind nicht stabil und wandeln sich unter Emission von ionisierender Strahlung um.
Die Radioaktivität wurde 1896 von Henry Becquerel entdeckt, als er mit in der Natur vorkommenden Uransalzen experimentierte. Der Begriff „radioaktiv“ wurde von Marie Curie geprägt, die sich ebenfalls mit der Untersuchung dieses Phänomens beschäftigte. Gemeinsam wurde ihnen dafür 1903 der Nobelpreis für Physik verliehen.
In der Anfangszeit wurden zuerst natürliche radioaktive Substanzen untersucht und nachfolgend in Medizin und Technik verwendet. Beispiele sind radiumhaltige selbstleuchtende Farbe oder Radoninhalatoren. Die Entdeckung der Kernspaltung 1938 durch Otto Hahn und Fritz Straßmann, sowie die technische Entwicklung von Reaktoren und Beschleunigeranlagen in den Folgejahren machten auch künstliche radioaktive Stoffe für verschiedenste Anwendungen zugänglich.
Mit der zunehmenden Forschung und Anwendung wurde auch die Messtechnik verbessert und die Kenntnisse über die Auswirkungen der ionisierenden Strahlung auf die Gesundheit des Menschen weiter erforscht. Auch wenn der Mensch kein Organ hat, dass direkt auf die Strahlung anspricht, ist durch die verfügbare Messtechnik die Strahlenbelastung besser zu überwachen, als in vielen anderen Gebieten, in denen zum Beispiel mit Gefahrstoffen umgegangen wird. Aus den Erfahrungen im Umgang mit Radioaktivität und insbesondere den epidemiologischen Untersuchungen nach den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki, aus dem Reaktorunglück in Tschernobyl und vielfältigen wissenschaftlichen Studien gibt es heute detaillierte und wissenschaftlich fundierte Anweisungen für den Umgang mit radioaktiven Stoffen und ionisierender Strahlung.
Die Erkenntnisse, die sich aus dem Reaktorunfall in Fukushima ergeben, werden zukünftig ihren Niederschlag in den entsprechenden Anweisungen finden.
Die Energie, die durch den Zerfall von radioaktiven Atomkernen, beziehungsweise bei der Spaltung von Atomen frei wird, ist sehr groß. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht:
(Tabelle Vergleich der Energien)