Diverse Schneider, nachgewiesen am 19.11.2021 im Schwarzbach Ts.

Schneider

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Aktuelle Situation und Handlungsbedarf

Nach der aktuellen Roten Liste (Dümpelmann & Korte 2013) zählt der Schneider zu den gefährdeten Fischarten. Einer FFH-Richtlinie unterliegt diese Art hierbei nicht, allerdings beschreibt das hessische Fischereigesetz einen ganzjährigen Schutz aufgrund seiner Seltenheit. Historisch handelt es sich beim Schneider um eine weit verbreitete Fischart der Barben- und Äschenregion. Dann verschwand sie jedoch bis der Schneider 2009 als nahezu ausgestorben in Südhessen galt. Gründe für das Verschwinden dieser Art liegen vor allem in den stattgefundenen Gewässerverschmutzungen, sowie dem Verbau der Sohle und den Uferbereichen als auch in der Errichtung von Querbauwerken, welche die Durchwanderbarkeit der Fließgewässer beeinträchtigen.

Glücklicherweise haben sich die ökologischen Bedingungen in den hessischen Gewässern dahingehend verbessert, dass ein Vorkommen des Schneiders vielerorts wieder möglich ist. Die natürliche Wiederbesiedelung ist allerdings aufgrund des nahezu flächendeckendes Fehlen der Art nicht möglich, sodass das aktive Wiedereinbringen des Schneiders notwendig ist.

Artenhilfsmaßnahmen – was wird getan?

2009 wurde mit der Wiederansiedelung des Schneiders begonnen. Grundlage hierfür ist ein Artenhilfskonzept, welches die Oberen Fischereibehörden des Landes Hessen (RP Kassel, RP Gießen & RP Darmstadt) gemeinsam erarbeitet haben. Besatztiere wurden aus rheinland-pfälzischen und baden-württembergischen Gewässern aus Wildfängen rekrutiert.

Als erste Maßnahme wurde 2009 mit der Entnahme aus der Nagold (Baden-Württemberg) und dem anschließenden Besatz in der Nidda bei Bad Vilbel (HMLU & HESSENFORST FENA (Hrsg.) 2014) begonnen. Anschließend wurden folgende Gewässer besetzt:

  • Nidda bei Bad Vilbel (seit 2009)
  • Kinzig bei Wächtersbach (seit 2010)
  • Sinn bei Altengronau (seit 2012)
  • Mümling bei Bad König (seit 2013).

Bei allen Besatzgewässern wurden jährlich Erfolgskontrollen durchgeführt (BOBBE, KORTE & HENNINGS 2009, BOBBE & KORTE 2010, 2011, BOBBE 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017). Die dabei gewonnenen Ergebnisse zeigen deutlich, dass der Schneider sich sehr gut in den Besatzgewässern etablierten konnte und sich natürlich reproduziert.

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